Verbunden bleiben überall ...

Teilhabe für Menschen mit Demenz und Angehörigen braucht Sensibilität und Offenheit.
Setzt sich für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ein - der Vorstand der Alzheimer Gesellschaft (v.l.): Klaus Tiede (Schatzmeister), Manfred Wüller (stellv. Vorsitzender), Ursula Kreutz-Kullmann (Vorsitzende), Dr. Ulrich Albert (Beisitzer), Alfred Wilbertz (Schriftführer), Frank Siemons (Beisitzer) und Ulrike Tischer (Beisitzerin). Es fehlt Beisitzer Heinz Bekeschus. FOTO: ALZHEIMER GESELLSCHAFT

Weltweit sind etwa 55 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, zwei Drittel davon in Entwicklungsländern. Bis 2050 wird die Zahl voraussichtlich auf 139 Millionen steigen, besonders dramatisch in China, Indien, Südamerika und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Seit 1994 finden zum Welt-Alzheimertag am 21. September in aller Welt vielfältige Aktivitäten statt, um die Öffentlichkeit auf die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen aufmerksam zu machen.

In Deutschland organisieren die örtlichen Alzheimer-Gesellschaften und Selbsthilfegruppen jedes Jahr eine Reihe von regionalen Veranstaltungen. Mit Vorträgen, Tagungen, Gottesdiensten, Benefizkonzerten usw. machen sie die Öffentlichkeit auf das Thema Alzheimer und andere Demenzerkrankungen aufmerksam.

Immer wieder geht es darum, auf die Situation der etwa 1,6 Millionen Demenzerkrankten und ihrer Familien in Deutschland hinzuweisen. Auch wenn gegenwärtig eine Heilung der Krankheit nicht möglich ist, kann durch medizinische Behandlung, Beratung, soziale Betreuung, fachkundige Pflege und vieles mehr den Kranken und ihren Angehörigen geholfen werden.

Deshalb brauche es Gemeinschaft und persönliche Begegnung, so die Alzheimer-Gesellschaft in der Städteregion Aachen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie mit ihren notwendigen Kontaktbeschränkungen habe dies deutlich vor Augen geführt. Auch für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sei es wichtig, mit anderen verbunden zu bleiben.

Teilhabe für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen braucht Sensibilität und Offenheit und bedeutet flexibel auf Hürden im Alltag zu reagieren: Wenn Frau Meier im Bus sitzen bleibt und nicht mehr weiß, wo auszusteigen - ihr Orientierung geben. Wenn der Freund die Diagnose Demenz erhält - den Kontakt nicht abreißen lassen; wenn die Mutter nach Worten sucht - ihr die Zeit lassen, bis sie das Wort findet.

Verbunden bleiben kann man überall: im Chor, in der Theatergruppe, im Gottesdienst, im Restaurant oder einfach in der Hausgemeinschaft - auch mit Demenz. Der Rahmen muss vielleicht ein anderer sein, nicht aber der Mensch!

Deshalb fordert das Motto für den Welt-Alzheimertag (WAT) am 21. September und die Woche der Demenz 2022, die vom 14. bis 28. September stattfindet, dazu auf: ,,Demenz - verbunden bleiben".

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollen erleben, dass sie trotz der Erkrankung akzeptiert werden und dazugehören. Deshalb informieren Alzheimer-Gesellschaften und andere Engagierte am WAT und in der Woche der Demenz über die Erkrankung und ihre Folgen für Betroffene und Angehörige. (red)