Michael Lammertz, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben: Praxis für angehende Ranger

Natur- und Umweltschutzakademie und Landwirtschaftskammer bilden aus.
Michael Lammertz, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben, weiß von den Hintergründen des Baus zu berichten. FOTO: NATIONALPARKVERWALTUNG EIFEL/A. SIMANTKE

Traumberuf Ranger. Viele finden den Beruf interessant, vielseitig. Wer gerne als Ranger in Nationalparken, Biosphärenreservaten oder Naturparken arbeiten möchte, muss den 640-stündigen Fortbildungslehrgang zum,,Geprüften Natur- und Landschaftspfleger" erfolgreich durchlaufen und am besten eine Ausbildung in einem Grünen Beruf wie Forstwirt oder Forstwirtin, Gärtner oder Landwirt mitbringen. Derzeit drücken 13 Anwärter und Anwärterinnen aus dem gesamten Bundesgebiet die Schulbank bzw. sammeln praktische Erfahrung vor Ort, zurzeit im Nationalpark Eifel.

Schwerpunkt dieser Lehrgangswoche war die Besucherbetreuung mit Exkursionsdidaktik und dem Umgang mit Zielgruppen, auch anhand praktischer Übungen im Gelände. Dazu gehört ebenso das richtige Verhalten in Konflikt- und Risikosituationen. An weiteren Lehrgangstagen erhalten die angehenden Ranger*innen das Rüstzeug für spannende Rangertouren.

Zum Handwerkszeug eines Rangers oder einer Rangerin gehören jedoch nicht nur der gute Umgang mit Menschen. Auch handwerkliches und technisches Verständnis sind gefragt. Von der großen Bandbreite Einsatzmöglichkeiten an überzeugte sich die Ausbildungsgruppe diese Woche bei Exkursionen, Besichtigungen und Führungen ihrer Kollegen im Nationalparkgebiet und in der Erlebnisausstellung „Wildnis(t) räume". Während einer Woche stehen Einsätze im Bereich der Biotoppflege an. Dann erfahren sie die praktische Naturschutzarbeit. Dabei geht es um das Management eines Lebensraumes zum Erhalt des sehr seltenen Schmetterlings Blauschillernder Feuerfalter. Diese FFH-Art ist in der Roten Liste der Tagfalter Deutschlands als stark gefährdet eingestuft.

Je nach Neigung sind Ranger im Nationalpark Eifel in der Nationalparkwacht, der Verkehrssicherung, der Biotoppflege, der Umweltbildung mit Kindern und Jugendlichen, im Nationalpark-Zentrum Eifel oder in der verwaltungseigenen Holzbauwerkstatt eingesetzt. So standen auch Themen an wie Bau und Unterhalt eines barrierefreien Naturerkundungspfades wie „Der Wilde Weg", der teilweise aus einem Holzsteg und unterschiedlichsten Erlebnisstationen besteht.

Angeboten wird die Fortbildung von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA). Der Kurs dauert 18 Wochen und ist auf mehrere Blöcke über das Jahr verteilt. Dreizehn Personen, die meisten aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, nehmen dieses Jahr daran teil. Dr. Gertrud Hein von der Natur- und Umweltschutzakademie NRW leitet den Kurs. Sie ist zuversichtlich, dass die Absolventen anschließend als Ranger arbeiten können.

Aber auch nach dem Lehrgang heißt es, sich weiterzubilden. ,,Die Ranger sollten stets auf dem neuesten Stand des Wissens sein, daher gibt es bei uns regelmäßig Fortbildungen“, erinnert Michael Lammertz, stellvertretender Nationalparkleiter daran, dass das Lernen nach bestandener Prüfung keineswegs vorbei ist. (red)