Das Gespräch mit einigen Oidtweilern, die sich fast täglich am Dorfplatz treffen, ist ihm wichtig. Denn hier erfährt Mathias Harren das Neueste aus dem Ortsgeschehen. Aber auch bei den Heimspielen der Fußballer von Concordia Oidtweiler fehlt er selten. Weil er zum einen Fußballfan des Clubs ist, für den er selbst von 1958 bis 1978 aktiv gespielt hat. Und weil es auch am Sportplatz viele Gelegenheiten gibt, um „unter die Leute zu kommen und Gespräche zu führen“.
Tief verwurzelt
Schon immer lag es Mathias Harren am Herzen, zu wissen, was so in seinem Heimatort los ist. Denn in Oidtweiler, so sagt Bürgermeister Pierre Froesch, seien Mathias Harren und seine Familie „tief verwurzelt“.
Das war sicherlich auch ein Grund, weshalb der Bürgermeister und der ehemalige Ortsvorsteher Bernd Kockerols das Gespräch mit Mathias Harren gesucht hatten, als es darum ging, das Ehrenamt des Ortsvorstehers neu zu besetzen. Bernd Kockerols hatte das Amt 2010 - damals im Alter von 47 Jahren - von seiner Vorgängerin Christa Timmermanns übernommen, die wiederum zuvor in die Fußstapfen von Bernd Mathieu getreten war.
„Ganz schön große Fußstapfen“, findet Mathias Harren. Und deshalb habe er auch lange mit seiner Frau Ingrid überlegt, ob er das Amt des Ortsvorstehers übernehmen solle.„Schließlich ist das Amt auch eine Verpflichtung“, so der 75Jährige. Doch schließlich war klar: Er war bereit, sich im Stadtrat zur Wahl zu stellen und erhielt dort von den Ratsmitgliedern das einstimmige Votum als neuer Ortsvorsteher von Oidtweiler.
Zunächst einmal bis zur nächsten Kommunalwahl wird Mathias Harren sein neues Amt übernehmen.
Fragt man Mathias Harren, welche Erwartungen er in sein neues Amt setzt, dann sagt er klar: „Ich möchte Bindeglied sein zwischen der Politik und der Bevölkerung“. In erster Linie, so weiß er, gehe es dabei um repräsentative Aufgaben. Geburtstagsbesuche bei Ü-80-Jährigen und der Besuch der Vereinsveranstaltungen im Dorf spielen dabei die Hauptrolle. Und natürlich das Gespräch mit den Menschen, damit er deren Sorgen oder Anregungen kennenlernen kann. Das sei allerdings früher einfacher gewesen als heutzutage. Bis in die 1980er Jahre sei Oidtweiler ein Dorf gewesen „in dem so ziemlich jeder jeden kannte“.
Doch mittlerweile ist die Einwohnerzahl bedingt durch die Neubaugebiete wie Auf der Mooth oder In der Steinzeit auf über 3000 gestiegen. Wo genau die Ortsgrenzen zu Baesweiler liegen, das wissen, so ergänzt er schmunzelnd, manchmal nur die Insider. Denn insgesamt gibt es gerade mal zwei Ortsschilder und viele fließende Übergänge zwischen Baesweiler und Oidtweiler, zum Beispiel auf der Bahnhofstraße oder im neuen Baugebiet Baesweiler-West, das in Teilen ebenfalls zu Oidtweiler gehört.
Vereinsleben in Ordnung
Da sei es, so Mathias Harren, wichtig, dass sich viele Menschen den Vereinen anschließen. Denn hier plege man im Dorf die Gemeinschaft, den Zusammenhalt. Als Mathias Harren aufwuchs, gab es in den 1950er und 1960er Jahren noch sechs Gaststätten im Dorf. Heute seien es die Vereine, die zum Treffpunkt werden. Und die Vereinswelt im Dorf sieht er als „gut in Takt“ an. Sie seien, wie auch die kürzlich neu aufgestellte Frauengemeinschaft mit starkem Mitgliederzuwachs, die „Anlaufstelle“ für die Bürgerinnen und Bürger. Und deshalb wird man natürlich Mathias Harren auch häufig dort antreffen, denn „als ausgleichendes und vermittelndes Bindeglied möchte er bei Fragen immer zu tragbaren Lösungen für alle Seiten beitragen“.
Einen ersten Wunsch an die Politik hat er bereits: „Der Kirmesplatz könnte schöner gestaltet werden.“
Das weiß auch Bürgermeister Pierre Froesch und es gab auch schon erste Gespräche. Schließlich, so sagt Mathias Harren „sollen die Gäste doch das Zelt gut erreichen können.
(GvF)