Umbaumaßnahmen abgeschlossen: Moderner Arbeitsplatz für die Feuerwehr

Umbaumaßnahmen am Gerätehaus an der Grabenstraße sind abgeschlossen: Neues Gründach mit Blick auf die Artenvielfalt, neue Atemschutzwerkstatt, kürzere Laufwege und viele andere Neuigkeiten
In den Fahrzeughallen wurden Fahrzeugabsauganlagen installiert, die Dieter Kettenhofen, Olaf Gärtner und Dirk Grein erklären. FOTO: GÜNTHER VON FRICKEN

Am Morgen noch kurz die Fahrzeuge vor die Tür stellen, am Abend dann im Gerätehaus saubermachen. Die 64 Mitglieder der Löschgruppe Baesweiler hatten in den letzten zwei Jahren so einige zusätzliche Aufgaben zu erledigen, die Zeit kosteten. Doch eben diese Zeit, Geduld und Verständnis hatten sie, denn es war klar: Pünktlich zum 125-jährigen Bestehen der Löschgruppe 2024 soll der Umbau des Feuerwehrgerätehauses an der Grabenstraße abgeschlossen sein. Und damit finden die Wehrleute nun „Top-Stadtbrandmeister Dieter Kettenhofen Arbeitsbedingungen“ auf modernstem Stand vor. 

Platz reichte nicht mehr

„Der Platz reichte einfach nicht mehr aus, zumal auch die Fahrzeuge aufgrund der technisch optimierten Ausstattung immer größer geworden sind“, betont Bürgermeister Pierre Froesch bei einem Rundgang. Ein Zustand, der sich über viele Jahre entwickelt hatte. Bis Ende der 80er Jahre befand sich das Feuerwehrgerätehaus am Standort der heutigen Malteser-Rettungswache, also unmittelbar angrenzend zum aktuellen Feuerwehrgerätehaus. Da damals der vorhandene Platz nicht mehr ausreichte, wurde die seinerzeit angrenzende alte Turnhalle der Goetheschule im Jahr 1989 zum Feuerwehrgerätehaus umgebaut. Parallel wurde als Ersatz der alten Turnhalle die heutige Mehrzweckhalle an der Grabenstraße errichtet.

Nachdem die Feuerwehr 1990 in das damals neue Gebäude umgezogen war, wurde am alten Standort die Rettungswache für den damaligen Kreis Aachen eingerichtet, die heute vom Deutschen Roten Kreuz betrieben wird. Nun aber war eine umfangreiche Maßnahme notwendig geworden, deren Baukosten bei einer Bauzeit von Ende 2021 bis Ende 2023 sich auf circa 3,3 Millionen Euro belaufen.

Im Zuge der Baumaßnahmen wurde unmittelbar an das Bestandsgebäude auf dem hinteren Bereich des Geländes (Fläche zwischen der Grabenstraße und der Otto-Hahn-Straße) eine neue Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen für moderne Einsatzfahrzeuge errichtet. Hierdurch werden unter anderem die Laufwege der Feuerwehrangehörigen verkürzt, was in der Folge zu kürzeren Ausrückzeiten führt. Auch wurde eine Doppelgarage errichtet für den Mannschaftswagen und das Notstromaggregat.

„Das Notstromaggregat sorgt dafür, dass im Katastrophenfall die elektrische Versorgung des Feuerwehrgerätehauses und der angrenzenden Rettungswache der Städteregion sichergestellt  ist“, erklärt stellvertretender Stadtbrandmeister Dirk Grein. Die Atemschutzwerkstatt wurde ebenfalls umfangreich erweitert. Das gesamte Heiz- und Belüftungssystem wurde zudem überarbeitet. Die Fahrzeughallen (neu und alt) haben jetzt Fahrzeugabsauganlagen.

Und: Das Dach der neuen Fahrzeughalle ist mit Blick auf die Artenvielfalt als Gründach ausgeführt worden. Das Dach des Anbaus, in dem sich unter anderem die neue Atemschutzwerkstatt befindet, wird nach Worten von Dirk Grein für Übungen mit tragbaren Leitern genutzt. Dafür wurden spezielle „Anleiterflächen“ im Attika-Bereich geschaffen, also in einem erhöhten Bereich der Außenwand, die über das eigentliche Dach hinausgeht. 

Umkleiden für Frauen

Zur Einberufung des „Stabs für außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) wurde zudem im ersten Obergeschoss des Bestandsbaus ein eigener Raum geschaffen. Im Rahmen von Großschadensereignissen wird dieser Raum zu einer „Kommandozentrale“ der gesamten Freiwilligen Feuerwehr Baesweiler und so die unmittelbare Schnittstelle zwischen Leitstelle der Städteregion und der Verwaltung.

Da auch immer mehr Frauen sich in der Wehr engagieren, gibt es jetzt separate Umkleiden. Um Lehrgänge möglich zu machen, wurde der Seminar- und Besprechungsraum modernisiert und der Aufenthaltsbereich, die so genannte Florianstube, erweitert.
(GvF)