Heizkosten sparen: Mit den Vorbereitungen beginnen

So können Heimwerker ihr Haus selbst dämmen. 
Auch an der Kellerdecke können Dämmplatten befestigt werden. Die Rohre kann man übrigens zusätzlich dämmen - das lässt die Heizkosten noch mehr sinken. Foto: dpa

Der Winter wird teuer: Wer Heizkosten sparen möchte, sollte jetzt tätig werden. Etwa, indem man sein älteres Haus besser dämmt. Leider sind Handwerker aktuell schwer zu bekommen. Aber können das Hausbesitzer nicht auch selbst machen?

Die Antwort lautet: Im Prinzip ja, aber mit Einschränkungen. Michael Pannhausen, Trainer der DIY Academy in Köln, rät vom selbst gemachten Dämmen der Außenfassade ab. ,,Aber an die Dämmung der obersten Geschossdecke, des Daches oder auch der Kellerdecke können sich Baulaien durchaus herantrauen." Öffentliche Fördergelder können für diese Eigenleistungen dann aber nicht in Anspruch genommen werden.

Experten aufsuchen

Wie geht man vor? Ohne fachlichen Rat von einem Energieberater oder erfahrenen Handwerker wird es beim DIY-Projekt nicht gehen. ,,Die Dämmarbeiten selbst sind nicht schwer, aber die Planung und Vorbereitung sowie die Auswahl der passenden Materialien haben es in sich", sagt Holger Schmidt vom Bauherren-Schutzbund in Berlin. Bei Gebäuden ohne oder mit sehr wenig Dämmung ist der erzielbare Spareffekt am größten. Die ersten Zentimeter Dämmung bringen am meisten. ,,Wer eine ungedämmte Altbauwand mit einer zehn Zentimeter dicken Dämmschicht saniert, senkt den Wärmedurchgang (U-Wert) der Wand um mehr als 85 Prozent", sagt Hans-Joachim Riechers vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel. 

Wenn die Wand allerdings schon mit einer zehn Zentimeter dicken Schicht gedämmt ist, bewirkt eine weitere Dämmung auf 20 Zentimeter lediglich eine Senkung des U-Wertes um weitere sechs Prozent. ,,Es ist also nicht so, dass sich mit der Verdoppelung der Dämmstoffdicke die Dämmwirkung verdoppelt", erklärt Riechers. Allerdings sollte man nicht zu dünn dämmen - das kann ein Sparen an der falschen Stelle sein. Ein vernünftiges mittleres Maß liegt laut Riechers bei üblichen Dämmstoffen und Wandaufbauten wohl zwischen 14 und 20 Zentimetern Dicke.

Selbst wenn man sich nicht an die größte Fläche des Gebäudes, die Außenfassade herantraut, die Dämmung der Kellerdecke, der obersten Geschossdecke oder des Dachs bringen ebenfalls schon etwas. Das ist auch eine Option, wenn schon eine Außenfassadendämmung vorhanden ist. Hier können Fachleute helfen, die Bauphysik im Auge zu behalten, denn diese verändere sich mit jeder Maßnahme. „Purer Aktionismus ist nicht hilfreich. Der kann zulasten der Effizienz gehen oder sogar ernste Probleme verursachen“, sagt Holger Schmidt. Beispielsweise verändere sich durch die Dämmung des Daches der Taupunkt oder die Belüftung der Konstruktion. Damit steige die Gefahr, dass sich Wasser darin ansammelt, was zu Feuchteschäden oder Schimmel führen kann.

Fast wie Puzzeln

Daher ist gerade bei der Dämmung des Daches große Sorgfalt angesagt, sie muss lückenlos sein. Außerdem ist in vielen Fällen eine sogenannte Dampfsperre oder -bremse wichtig, die verhindert, dass Feuchtigkeit von außen eindringt.

„Dazu wird der Dachstuhl oberhalb der Dachsparren komplett mit Folie abgeklebt“, erklärt Heimwerker-Trainer Michael Pannhausen. Ein einfacheres Projekt ist die Dämmung der obersten Geschossdecke. „Diese Arbeiten werden gern von Heimwerkern ausgeführt, weil sie dank spezieller Dämmsysteme ziemlich leicht von der Hand gehen“, sagt DIY-Trainer Michael Pannhausen.

Die Dämmelemente werden wie Puzzleteile einfach auf die Decke aufgelegt und verklebt. Ähnliche Systeme gibt es für die Dämmung der Kellerdecke. Hier werden die Dämmplatten unterhalb der Decke angebracht. Sie können geklebt, gedübelt oder mit einem Schienensystem befestigt werden, so Frank Hettler vom Informationsprogramm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Gibt es offene Heizleitungen an der Kellerdecke, sollte man diese einpacken – und zwar deutlich dicker als der Rohrdurchmesser. Auch das spart wieder Energie. (dpa)