Lokal begrenzte Starkregen sind gnadenlos. Wenn dabei innerhalb weniger Stunden örtlich mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, ist die Kanalisation damit total überfordert: dann drücken sich die Wassermassen von unten durch die Abflüsse in die Keller hinein. Selbst Gebäude, die außerhalb üblicher hochwassergefährdeten Gebiete liegen, können davon betroffen sein. Vor allem solche Räume sind gefährdet, die unterhalb des Straßenniveaus liegen und die Abläufe für Wasser haben oder in denen eine Waschmaschine angeschlossen ist, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Was können Hausbesitzer also tun, um zum Beispiel einem Schaden in der sommerlichen Gewittersaison vorzubeugen?
Lösung 1: In Räumen, in denen sich Ablaufstellen beim Hausbau nicht vermeiden lassen, ist den Experten zufolge eine Hebeanlage der beste Schutz. Diese Anlage pumpt hochdrückendes Abwasser über die Rückstaugrenze hinweg zurück in den Kanal. Zwar sind Hebeanlagen teuer und Energiefresser, man kann während eines Rückstaus aber noch Toilette und Dusche nutzen. Die Funktion der Anlagen muss regelmäßig überprüft werden, sonst droht der Verlust des Versicherungsschutzes.
Lösung 2: Rückstauklappen befinden sich teils im Anschluss an das Kanalnetz, teils können sie direkt in den Hausinstallationen sitzen. So lassen sich zum Beispiel einzelne Klappen für Kellerwaschbecken im Siphon nachrüsten. Sie sorgen dafür, dass Wasser zwar wie gewohnt durch den Abfluss abfließen kann, verriegeln aber bei Druck von unten das Rohr. Die Verbraucherschützer raten Hausbesitzern, sich vor der Nachrüstung der Klappen bei der Stadtentwässerung zu erkundigen, an welchen Stellen diese Art der Sicherung nötig ist. Und die Klappen sollten regelmäßig gewartet und gereinigt werden, um im Notfall ihre Funktion und damit den Versicherungsschutz zu garantieren. Das können Hausbesitzer nach Unterweisung durch den Handwerker auch selbst tun. (dpa)