Nutzung ohne Hindernisse

Wer klug umrüstet, kann im barrierefreien Badezimmer bis ins Alter oder mit Handicaps Badewonnen und Duschvergnügen genießen.
Schwellenlos und mit rutschhemmender Emaillierung: So wird Duschen sicher und komfortabel zugleich. Foto: tdx/Kaldewei 

Körperlich eingeschränkt zu sein, egal ob altersbedingt oder aufgrund von Handicaps, ist nicht einfach: Der Toilettensitz ist zu niedrig, man kommt nicht mehr hoch. Beim Duschen wird einem schwindelig und die nächste Sitzgelegenheit befindet sich in unerreichbarer Ferne. Der Ein- und Ausstieg in die Badewanne wird zum Drahtseilakt und wer auf Gehhilfen angewiesen ist, bekommt oft schon Probleme, wenn er oder sie sich nur die Hände waschen will. Dennoch wünschen sich viele Senioren zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung alt zu werden. Gleiches gilt für Menschen mit Behinderungen. Mittlerweile gibt es daher zahlreiche Möglichkeiten, das Badezimmer entsprechend zu gestalten.

Die Dusche

Eine ebenerdige, stufenlos begehbare Dusche hat keine Stolperfallen und ist auch mit einem Rollator oder einem Rollstuhl befahrbar. Mit einem speziellen Duschstuhl oder einem an der Wand angebrachten Klappsitz lässt es sich auch bequem im Sitzen duschen. Der Einstieg in die Badewanne ist kein Problem mehr. Ein so genannter Wannenlifter erleichtert das Ein- und Aussteigen in die Badewanne.

Die Toilette

Bei der Toilette gibt es zusätzliche Hilfen, die die Nutzung vereinfachen. Bei der Planung ist es wichtig darauf zu achten, dass der Toilettensitz nicht zu niedrig montiert ist. Eine DIN-Norm schreibt für Rollstuhlfahrer eine Höhe von 48 cm vor. Das ist aber nicht für jeden Haushalt das Richtige, vor allem, wenn unterschiedlich große Menschen das WC benutzen und kleine Kinder im Haus sind. Inzwischen gibt es höhenverstellbare Toilettensitze und -aufsätze. Grundsätzlich sollte das WC etwas höher montiert werden, damit das Aufstehen im Alter leichter fällt. Klug montierte Haltegriffe sorgen darüber hinaus für mehr Komfort und Sicherheit, egal, ob im WC, als kleiner Helfer in der Dusche oder neben der Badewanne.

Der Waschtisch

Beim Waschtisch gilt: auf sperrige Unterbauten verzichten, um Beinfreiheit zu gewährleisten, damit sich gegebenenfalls ein Rollstuhl darunter fahren oder ein Stuhl anstellen lässt. Bei der Installation von Ablageflächen, Schränken und Schubladen sollte man auf eine gute Erreichbarkeit im Sitzen achten. Der nach Möglichkeit kippbare Spiegel wird dagegen bereits an der Oberkante des Waschbeckens angesetzt.

Die Armaturen

Wer in seiner Mobilität derart eingeschränkt ist, dass es ihm schwer fällt, Kalt- und Warmwasserhähne auf- und zuzudrehen, kann sich innovativer Sensor-Armaturen bedienen, die schon auf eine leichte Berührung reagieren. Entsprechend eingestellte Thermostate sorgen dafür, dass die Wassertemperatur stimmt. Solche Sensoren lassen sich natürlich für alle anderen Armaturen, für Lichtschalter und die WC-Spülung ebenfalls einbauen. Wichtig sind rutschfeste Fliesen der Klasse R9, um Unfälle zu vermeiden und schwellenlose Türen, die nach außen aufgehen, damit man im Notfall gerettet werden kann. (tdx)