Sorgen und Ängste, permanenter Stress oder Lebenskrisen: Für die mentale Gesundheit sind das große Herausforderungen. Wenn diese Belastungen nur vorübergehend auftreten, kommen die meisten Menschen damit gut zurecht. Schwieriger wird es, wenn sich dadurch psychische oder psychosomatische Krankheitsbilder entwickeln oder verfestigen.
Findet man selbst nicht mehr heraus aus der negativen Gedankenspirale, sollte man sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen. Eine gute Option kann eine Bewegungstherapie sein – zum Beispiel die Heileurythmie beziehungsweise Eurythmietherapie. Sie wurde im Rahmen der Anthroposophischen Medizin als ergänzendes Verfahren entwickelt. Dabei geht es nicht um Sportlichkeit. Therapeutinnen und Therapeuten leiten ruhige und gezielte Bewegungen an, um eine stabilisierende und kräftigende Wirkung bei den Anwendern zu erzielen.
Die Heileurythmie ist eine medizinische Behandlung die auf ärztliche Verordnung durchgeführt und von zertifizierten Therapeuten angeboten wird. Teilweise übernehmen die Kassen die Kosten. Astrid Andersen ist Eurythmietherapeutin und Vorstandsmitglied im Berufsverband Heileurythmie. Sie beschreibt ihren therapeutischen Ansatz so: „Wir entwickeln eine individuelle Behandlung, in der blockierte Gefühle gelöst und geschwächte Organfunktionen gestärkt werden."
Durch die Bewegungsübungen können die Betroffenen zu einer gesunden Balance zwischen physischen, seelischen und geistigen Anforderungen finden und neue Kräfte entwickeln. Der Patient übernimmt dabei eine aktive Rolle und gestaltet so seine Behandlung selbst mit. „Die Heileurythmie macht es möglich, den Menschen wieder Halt zu geben. Sie gewinnen ihr Selbstvertrauen zurück und lernen, sich und ihre Bedürfnisse wieder wahrzunehmen, so Astrid Andersen weiter. (djd)