Aachen: Der fröhliche Hengst lässt grüßen

Streifzug durch die historische Altstadt, das Theater und den Elisenbrunnen
„Der fröhliche Hengst“ auf dem Theatervorplatz und die Bremer Stadtmusikanten stammen beide aus der Werkstatt von Gerhard Marks. Fotos: Rüben

Dieses Sommer-Wetter - der Garant zu einem herrlichen kleinen Streifzug durch den geschichtsträchtigen Teil rund um den Theaterplatz. Denn Aachen, die moderne Universitätsstadt mit kaiserlichem Flair, historischer Altstadt, gemütlichen Gässchen und zahlreichen Sagen, zählt national und international zum Inbegriff des Dreiländerecks Deutschland-Belgien und Niederlande. Seinen Bekanntheitsgrad erlangte Aachen durch Kaiser Karl dem Großen, dem Unesco-Welterbe Aachener Dom und Rathaus, dem Elisenbrunnen mit seinem Heilwasser und dem prachtvollen Theater am Kapuzinergraben. Das von Karl Friedrich Schinkel und Johann Peter Cremer entworfene derzeit als Zweispartenhaus im klassizistischen Stil genutzte Gebäude wurde 1825 als Schauspiel- und Musiktheater eröffnet. Hier schwang einst auch der berühmte Dirigent Herbert von Karajan als Generalmusikdirektor seinen Dirigentenstab. 

Vor dem Hauptportal spürt man nicht nur durch Betrachten der Frontseite des historisch anmutigen Bauwerks die lebendige Architektur und Baukunst von Rom und Athen. Untermauert wird das Ambiente durch die lateinisch-griechische Inschrift Musagetae Heliconiadumque Choro („Dem Dirigenten und dem Chor der Helikoniaden“) Imposant thront auf dem Theatervorplatz das von Gerhard Marks entworfene Bronze-Ross, das seit nunmehr 60 Jahren auf einem Sockel steht und den Titel „Der fröhliche Hengst“ trägt. Diese Skulptur transportiert durch sein unübersehbares Erscheinungsbild als stiller Botschafter die Leidenschaft der Aachener Bevölkerung zum Pferdsport und des seit 1927 jährlich stattfindenden Reitturniers CHIO weiter. Zu Marks bekanntesten Werken gehört übrigens die Skulptur der „Bremer Stadtmusikanten“

Auf dem großen Theatervorplatz laden Bänke zu einer kurzen Pause während des Shoppingerlebnisses bei zahlreichen ansässigen Geschäften des täglichen Bedarfs über Restaurants, Cafés, Boutiquen bis zu Traditionslokalen ein. Modern sanierte Licht durchflutete Atriumhöfe im Alten Posthof und edle Einkaufspassagen bieten neben Schauspiel- und Kinokultur weitere Möglichkeiten zur individuellen Freizeitgestaltung - überdacht oder an schön mit Bäumen gestalteten Außenoasen und gemütlichen Biergärten und Straßencafés.

Ein weiterer interessanter Treffpunkt befindet sich hinter der Rotunde des Elisenbrunnens. Die Parkanlage Elisengarten mit archäologischer Vitrine und angrenzender Gastronomie beschert einen schönen Blick auf die Silhouette des Doms und auf St. Foillan und erfreut sich als grüne City-Lunge und Treffpunkt großer Beliebtheit. (Andreas Rüben)