Ob man Insekten etwas Gutes tun möchte, ein Fleckchen Erde begrünen und die Umwelt bunter machen will oder einfach nur Lust am Gärtnern haben: Mit Blumenkugeln verwandelt man triste Flächen in blühende Areale. Aus nur drei Zutaten und dem passenden Saatgut lassen sich die Kugeln ratzfatz herstellen.
Samenkugeln sind kleine, kompakte Bällchen, die aus einem Mix aus Erde, Ton und Samen geformt werden. Sie enthalten (fast) alles, was die Samen zum Wachsen brauchen - werden sie in der Natur abgeworfen und vom Regen durchweicht, beginnt das Saatgut zu keimen und zu sprießen.
Am besten wird Saatgut von heimischen Pflanzen verwendet. Diese sind für unser Klima und unsere Bodenverhältnisse geeignet. Ist das nicht der Fall, haben die Pflanzen keine natürlichen Feinde, würden sich ungehindert vermehren und bringen dann das ökologische Gleichgewicht schnell durcheinander.
Bei den verwendeten Samen bieten sich robuste Arten wie Ringelblume, Kapuzinerkresse, Kamille, Sonnenblume, Klatschmohn oder Lavendel an. Für eine bunte Vielfalt können einfach verschiedene Samen mit ähnlichen Ansprüchen gemischt werden. Es kann natürlich auch eine fertige Wildblumen- oder Bienenwiesemischung für die Samenkugeln gewählt werden.
Für ca. 10 walnussgroße Kugeln braucht man:
- Fünf Esslöffel torffreie Pflanzenerde
- Fünf Esslöffel Tonerde (Tonpulver)
- Einen Teelöffel heimisches Saatgut
- Wasser
- Große Schüssel
- eventuell ein Sieb
- Unterlage zum Trocknen wie Eierkartons, Zeitung oder ein Backblech
Tipp:
Tonerde gibt es als Mineral- oder Heilerde in der Apotheke oder in der Drogerie zu kaufen. Aber auch in der Natur zum Beispiel an Bachläufen findet man sehr tonhaltige Erde, die als „Kleber“ verwendet werden kann.
Und so wird's gemacht:
Zuerst die Erde in die Schüssel geben. Falls sie sehr grob ist, große Teile entfernen und durchsieben. Dann die Tonerde unterrühren. Anschließend die Samen dazu geben und nochmals gründlich durchmischen. Nun nach und nach etwas Wasser hinzugeben, bis ein geschmeidiger, aber nicht zu flüssiger Teig entsteht. Aus der Masse kleine, etwa walnussgroße Kugeln formen.
Die Kugeln sollten nicht viel größer sein, sonst könnten die Samen anfangen zu keimen, bevor die Kugel durchgetrocknet ist. Sind sie zu klein, könnten Risse entstehen oder den Pflanzen fehlt es an Erde.
Die fertigen Samenkugeln werden mit etwas Abstand auf eine Unterlage oder in Eierkartons gelegt und einige Tage getrocknet. Zwischendurch immer wieder wenden.
Nun sind sie Kugeln fertig und bereit für die Natur. Sie können einfach an den Zielort geworfen, gelegt oder gerollt werden.
Kühl und trocken verpackt halten sich die Bällchen bis zu zwei Jahre. Sie sind ideal zum Verschenken: zum Beispiel als schönes Mitbringsel zu einer Essenseinladung.
Die Kugeln dürfen im Garten oder in Blumentöpfen nach Lust und Laune verteilt werden. Am besten entfalten sie ihre Wirkung auf sonnigen Flächen mit offenem Boden - also Flächen, auf denen noch nichts wächst. Die Kugeln müssen nicht mit Erde bedeckt werden. Falls es aber eine Weile wider Erwarten nicht regnet, sollten sie begossen werden.
Wichtig zu wissen:
Auf dem Nachbarsgrundstück haben die Saatkugeln ungefragt nichts zu suchen. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz Paragraf 40 Absatz 4 darf man nur Saatgut von heimischen Pflanzen in der freien Natur säen. Wie gut aber, dass auch Wege und Straßenränder zur freien Natur zählen. Einjährige Kulturpflanzen dürfen nur auf dem eigenen Grundstück, eigenen Balkon oder im eigenen Garten ausgesät oder mittels Samenkugel verbreitet werden.
(dpa)