Für ihr vielseitiges Engagement für Arbeitsuchende, Integration im Sport und ihre kommunalpolitische Arbeit ist die Aachenerin Uschi Brammertz jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt worden. Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen nahm die seltene Ehrung im Werkmeistergericht des Aachener Rathauses vor und stellte die langjährige, freiwillige Arbeit und das Lebenswerk von Uschi Brammertz heraus.
Sie erhielt die Auszeichnung nicht nur für einen einzelnen Aspekt ihrer Arbeit, sondern für all das, was sie in Aachen angeschoben, bewegt und geleistet hat. Nach dem Abschluss ihres BWL-Studiums an der RWTH und einer Assistenzstelle am Lehrstuhl für Wirtschaftskunde und Unternehmungslehre, machte sie sich selbstständig und kümmerte sich noch um ihre zwei Kinder und den Haushalt. Aufgrund einer schweren Erkrankung eines ihrer Kinder musste sie schweren Herzens die Selbstständigkeit aufgeben. Die Diplomkauffrau und ehemalige Leistungssportlerin leitete dann für ein paar Jahre als Geschäftsführerin den Stadtsportbund. Danach übernahm sie ehrenamtlich den Vorsitz der Sportjugend.
Hauptamtlich arbeitete sie als Dozentin für verschiedene Jugendbildungsträger und brachte dabei viele junge Menschen durch die Außerbetriebliche Berufsausbildung, indem sie ihnen Mathematik, Buchführung und Betriebsorganisation beibrachte, um den schulischen Teil der Ausbildung erfolgreich abschließen zu können.
Ihr Engagement und ihr großes Netzwerk in Aachen und der Region blieben dem Jobcenter nicht verborgen: 2015 bot man ihr an, als Betriebsakquisiteurin in Bundesprogrammen mitzuwirken, um langzeitarbeitslose Menschen, heute im Rahmen des Teilhabechancengesetzes, wieder in Arbeit zu bringen - für sie mehr Berufung als Beruf.
Integration und Inklusion durch Sport
Die Themen Sport als Medium der Integration und Inklusion sowie Gesundheit für Kinder und Jugendliche standen und stehen für Uschi Brammertz ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. 2006 übernahm sie den Vorsitz im „Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen in Aachen Ost“, der seit der Pandemie bis heute das wichtige Kochtütenprojekt betreibt.
Außerdem engagierte sie sich ab 2005 mit hohem zeitlichem Aufwand im Arbeitskreis „Integration durch Sport“, der sich im Rahmen der Entstehung des ersten Aachener Integrationskonzepts gründete. Aus diesem Arbeitskreis entstand 2012 der Förderverein „Integration durch Sport“, bei dem Brammertz bis heute Geschäftsführerin ist. Hier entstanden die Projekte „Rundum Fit“, „Mädchen mittendrin - mehr Chancen für Mädchen durch Fußball“ und der „Open Sunday“. Für die Idee der „Integrativen Jugendcamps“, eine Trilogie aus Segelfliegen in Merzbrück, Segeln am Rursee und Zirkus in Simmerath, gründete sie den „Verein zur Förderung von integrativen Jugendcamps“.
Politisch war und ist sie ebenfalls sehr aktiv: Von 2014 bis 2020 saß sie für eine Legislaturperiode für die CDU-Fraktion im Aachener Stadtrat, danach und bis heute als sachkundige Bürgerin im Sozialausschuss. Außerdem ist sie Vorsitzende der Frauen Union Aachen, stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union im Bezirk Aachen und Beisitzerin in der Frauen Union NRW.
Für ihr vielseitiges und Engagement wurde sie schon häufig ausgezeichnet. Zum Beispiel mit dem Städtischen Förderpreis „Integration durch Sport“, dem Preis „Sterne des Sports“, dem „Deutschen Präventionspreis“, „Ehrenamtspreis“ dem von Bayer 04 Leverkusen und dem „DFB-Integrationspreis“, den die Ehrenamtlerin persönlich von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Empfang nahm. (nk)