Vorm Rathaus wird „gefegt“

Ten Brinke und Markt Quartier GmbH bekommen den Auftrag für den Plan des Terrains, die Begrünung der Fläche und die Anlegung eines kleinen Parkplatzes. Voraussichtliche Herrichtung und Begrünung ab dem 23. Dezember
“Ordentlich und sauber“ sieht in der Tat wohl anders aus ... FOTO: WOLFGANG WYNANDS

Die scheinbar unendliche Geschichte Ex-Rathausquartier jetzt Marktquartier bekommt noch in diesem Jahr ein neues Kapitel. Und das rollt: Die Bagger rücken an - aber erstmal nur, um das Terrain zu planieren, die Fläche zu begrünen und einen kleinen Parkplatz (an die zehn Stellplätze) anzulegen. Danach ziehen sie erstmal wieder ab, bis ...

Eine genaue Zeitschiene kann die Stadt zurzeit noch nicht nennen. Und das ist auch eigentlich nicht ihr Job“, denn der Ball liegt, nachdem seit Ende vergangenen Jahres der neue Bebauungsplan 313 rechtskräftig ist, bei den Eigentümern (Bernd Pieroth/Ralf Schumacher) und dem von ihnen beauftragten Immobilienentwickler Ten Brinke, zusammen die Markt Quartier GmbH. Die hätte seit eben Ende vergangenen Jahres einen Bauantrag einreichen können, hat das aber bisher nicht getan, wofür es Gründe gibt.

Daran, dass Ten Brinke kein Interesse mehr an dem Gelände haben könnte, verschwendet Bürgermeisterin Nadine Leonhardt keinen Gedanken. Man sei im sehr regelmäßigen Austausch, so Leonhardt, „und warum sollte Ten Brinke alle paar Wochen mit der Stadt zusammensitzen und sich Gedanken machen, wenn kein Interesse mehr bestünde?“

Der ursprüngliche Bebauungsplan war der Stadt - obwohl die sich durch, so die Bürgermeisterin, gleich zwei Gutachten abgesichert hatte, dass er trotz erteilter Ausnahmen genehmigungsfähig sei - von höherer Stelle (Städteregion/Bezirksregierung) um die Ohren gehauen worden. Das warf die Planungen schließlich um gut zwei Jahre zurück.

Neue wirtschaftliche Voraussetzungen

In denen sich die Uhr weitergedreht hat - die Baukosten sind explodiert, Mieten gestiegen, Inflation. „Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage kamen nach Auskunft der Vorhabenträgerin die Mietvertragsverhandlungen mit den Nahversorgern kurz vor Vertragsschluss zum Stocken“, heißt es in der Verwaltungsvorlage für die kommende Ratssitzung (Mittwoch, 30.10., 17.30 Uhr, Festhalle Weisweiler).

Vorhabenträgerin ist die Markt Quartier Eschweiler GmbH. Die Markt Quartier GmbH hat die „„Anker-Verhandlungen“ erst kürzlich neu aufgenommen - das dauert, erst recht unter wirtschaftlich neuen Vorzeichen. Ein kurzfristiger Abschluss ist fraglich.

Und deswegen machen Schumacher, Pieroth und Ten Brinke demnächst Hausputz vor der Rathaustür, damit es da „sauber und ordentlich aussieht“, wie es in der Vorlage heiẞt. Im Amtsdeutsch nennt sich das Brachflächenmanagement. Dazu ist die GmbH verpflichtet.

Der mit der Stadt geschlossene Vertrag sieht eine zwischenzeitliche Herrichtung und Begrünung 12 Monate nach Rechtskraft des Bebauungsplanes 313 vor, also ab dem 23 Dezember dieses Jahres.

Und wie geht's dann weiter? Wenn die Ankermieter unter Dach und Fach sind, sieht die Rahmenterminplanung eine Bauantragsstellung binnen vier bis fünf Monaten vor. Es folgen Erteilung der Baugenehmigung, Vergabe und schlussendlich oben drauf noch eine effektive Bauzeit von circa zwei Jahren. Unterwegs“ sind auch noch verkehrsplanerische Dinge auf den Weg zu bringen, u.a. eine Verwaltungsvereinbarung zur Verkehrserschließung mit Straßen. NRW.

Auch die Stadt ist ein potenzieller Ankermieter und interessiert sich - neben dem Bau einer KiTa auch für Büroflächen im Marktquartier. Die Markt Quartier GmbH hat zwischenzeitlich ein erneuertes Mietangebot unterbreitet, das derzeit verhandelt wird.
(olga)