Das verheerende Hochwasser in 2021 jährt sich in diesem Monat zum ersten Mal. Über 13.000 Menschen, dutzende Unternehmen, Gewerbetreibende und Einzelhändler waren in Eschweiler direkt betroffen. In den vergangenen Monaten hat sich viel getan! Viele Unternehmen haben die Schäden beseitigt, Einzelhändler - z. B. in der Innenstadt - haben bereits wieder geöffnet oder stehen in den Startlöchern. Menschen kehren zurück in ihre Häuser und Wohnungen.
Es gibt jedoch noch viel zu tun! Nicht nur im privaten oder unternehmerischen Bereich: Rund 40 städtische Liegenschaften wurden in Eschweiler durch die Flut zerstört, darunter fünf Schulen, sechs Kitas und das Städtische Hallenbad. Die Wiederaufbaukosten belaufen sich insgesamt auf rund 162 Millionen Euro. Das Land NRW hat eine Kostenübernahme zugesagt, der Wiederaufbau ist jedoch eine Mammutaufgabe für die Stadt Eschweiler, die gemeinsam mit Projektplanern und Architekten angegangen wird! Doch es geht voran: Betroffene Schüler*innen und Kitakinder können bereits zurück in ihre bekannten Gebäude und temporäre Lösungen machen es möglich, dass lange Wege zur Kita oder Schule perspektivisch der Vergangenheit angehören werden.
Perspektiven für Schulen
So konnten bereits die Schüler*innen der Evangelischen Grundschule Stadtmitte in die temporären Lösungen in das Erd- und Obergeschoss der Schule in der Jahnstraße umziehen, zusätzliche Räumlichkeiten wurden in der Hauptschule geschaffen. Ähnlich bei der Adam-Ries-Hauptschule: Der Umzug der Schüler*innen von Aachen in das Gebäude in der Jahnstraße und in die Räumlichkeiten auf dem Gelände des Berufskollegs Eschweiler wird in den Sommerferien vollzogen. Auf Grundlage des erarbeiteten Raumkonzeptes für die Schule wird zurzeit die Ausstattung für das gesamte Gebäude geplant. Aufgrund hoher Schäden an der Realschule Patternhof müssen die Schüler*innen weiterhin die Realschule in Würselen besuchen. Perspektivisch kann die Schule zum Schuljahr 2023/24 in eine temporäre Anlage zurück nach Eschweiler ziehen.
Die Willi-Fährmann-Schule steht vor einem Neubau, der bereits durch den Stadtrat beschlossen wurde. Bis zu einem Umzug der Schüler*innen findet der Unterricht in einem Standort am ehemaligen Indestadion statt. Im Stadtteil Weisweiler sind u. a. die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) und die angrenzende Kita stark betroffen. Die Schüler*innen der GGS besuchen weiterhin den vorübergehenden Schulstandort in Aldenhoven. Aufgrund der hohen Schäden am Standort in Weisweiler ist die Sanierung noch im vollen Gange. Eine Wiederherstellung der Schule ist für 2023 vorgesehen.
Kitas in vorübergehenden Standorten
Das Erdgeschoss der Kita in Weisweiler wurde komplett entkernt, eine Zwischenlösung wurde im evangelischen Gemeindezentrum in Weisweiler geschaffen. Das Gebäude der AWO Kita Zauberhut in der Franz-Rüth-Straße wurde entkernt, die Sanierungsarbeiten laufen weiter. Für die Kindertagesstätte wurde unmittelbar neben dem Gebäude ein Standort geschaffen, der bis auf Weiteres noch die Heimat für die Erzieher*innen und Kitakinder sein wird. Dank des Engagements der Caritas Betriebs- und Werkstätten GmbH werden die Kinder der Kita Jahnstraße seit Januar dieses Jahres in den Räumen der Gesellschaft in der Aachener Straße betreut. Zurzeit laufen die Pläne für einen Umbau des Kitastandortes in der Jahnstraße.
Neubau für das Sportzentrum Jahnstraße
Der Wiederaufbau des Städtischen Hallenbades und der angrenzenden Sporthalle wird rund 52 Millionen Euro kosten. Eine Arbeitsgruppe wird nach den Sommerferien tagen und erste Ideen für die Ausgestaltung eines neuen Sportzentrums zu Papier bringen.