Hasen, Eier, Osterfeuer und die Auferstehung

Ostern steht vor der Tür - das wichtigste Fest der Christen in aller Welt. Warum und wie wird es gefeiert? Und was hat es mit Hasen und Eiern zu tun? Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) beantwortet diese und andere Fragen:
Das Ei - und auch der Osterhase - ist in den meisten Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Im 17. Jahrhundert war erstmals die Rede vom Osterhasen, der die Eier bringt. FOTO: ADOBESTOCK

Was wird an Ostern gefeiert?

An Ostern feiern Christen ihr ältestes und wichtigstes Fest - die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Die zentrale Botschaft: Mit dem Tod ist nicht alles zu Ende. Im katholischen Katechismus, einer Zusammenfassung der Glaubenslehre, heißt es unter anderem, am Ende siege„das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod“.

Was steht dazu in der Bibel?

Obwohl sie so wichtig ist, wird die Auferstehung selbst nicht im Detail beschrieben. In allen vier Evangelien steht, dass der Stein vor dem Grab weggerollt ist oder bei Matthäus - von einem Engel weggerollt wird. Die ersten, die dies sehen und bezeugen, sind drei Frauen beziehungsweise im JohannesEvangelium eine Frau (Maria von Magdala), die die Neuigkeit dann den Jüngern berichten.

Wovon hängt der Termin des Festes ab?

Ostern ist ein bewegliches Fest, das am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird. Damit liegt der Termin immer zwischen dem 22. März und dem 25. April - in diesem Jahr am 31. März. Festgelegt wurde dies beim Konzil von Nizäa im Jahr 325.

Warum feiern orthodoxe Christen meist an einem anderen Termin?

Die orthodoxe Kirche hat die Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht mitgemacht. Daher feiern Ost und West meist an unterschiedlichen Terminen. Erst 2025 gibt es wieder einen gemeinsamen Termin, dann am 20. April. 2021 gab es einen Vorschlag aus der Orthodoxie für ein gemeinsames Osterdatum aller Christen ab 2025.

Woher kommt der Name Ostern?

Die Herkunft ist bis heute umstritten. Eine Erklärung führt ihn auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara zurück, die Göttin der Morgenröte. Andere Experten bringen ihn in Verbindung mit Osten, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Beides wird auch mit den griechischen („,eos“) und althochdeutschen („eostarun“) Begriffen für die Morgenröte verbunden. Wieder andere stellen Zusammenhänge her zum nordgermanischen „ausa“, was als „gießen“ an die Taufe erinnern könnte. In vielen anderen Ländern haben sich Begriffe wie „Pasen“, „Paques“ oder „Pasqua“ durchgesetzt, die auf das jüdische Fest Pessach zurückgehen.

Wie wird Ostern im Gottesdienst gefeiert?

Höhepunkt ist die Osternacht in der Dunkelheit zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen. Hier sollen etliche Symbole den Glauben an die Auferstehung verdeutlichen - vom Feuer über die Wassersegnung bis zur Osterkerze. Nach dem Wortgottesdienst mit bis zu sieben Lesungen aus dem Alten Testament ertönen dann die seit Gründonnerstag verstummten Glocken und die Orgel wieder zum Lobgesang des Gloria. Nach Möglichkeit wird in der Osternacht auch das Sakrament der Taufe gespendet.

Welches Brauchtum gehört zu Ostern?

Am bekanntesten ist wohl das Verschenken bemalter Eier. Das Ei ist in den meisten Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Früher hatten sich außerdem viele Eier angesammelt, da man in der Fastenzeit darauf verzichtet hatte. In manchen Gegenden gibt es Osterfeuer, die zum einen auf heidnische Bräuche des Winteraustreibens zurückgeführt werden. Zugleich stehen sie aber auch für Leben und Wärme - und setzen damit das christliche Ostergeschehen in sinnliche Erfahrungen um. In der Oberlausitz gibt es die berühmten Osterritte der sorbischen Minderheit auf festlich geschmückten Pferden. Im nordrheinwestfälischen Lügde werden am Abend des Ostersonntags Räder mit Stroh gestopft, angezündet und einen Berg heruntergerollt. Diese Tradition des Osterräderlaufs gehört seit 2018 zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland.

Und woher kommt der Osterhase?

Auch dafür gibt es verschiedene Erklärungen: Zum einen gilt auch er als Symbol der Fruchtbarkeit, zum anderen als Bote des Frühlings. An anderer Stelle heißt es, der Hase habe keine Augenlider und schlafe daher„mit offenen Augen“, was auf Jesus hindeute, der „im Tod nicht entschlafen“ sei. lm 17. Jahrhundert war erstmals die Rede vom Osterhasen, der die Eier bringt, was später vor allem durch die Süßwarenindustrie weiter befördert wurde. Theologisch gesehen ist das Lamm eigentlich das passendere Symboltier: Schon die Juden opferten und aßen zum Pessachfest ein Lamm, und Jesus wird selbst als das Lamm Gottes bezeichnet.

Was wird am Ostermontag gefeiert?

Kirchlich gesehen steht am zweiten Feiertag die Emmausgeschichte im Mittelpunkt: Zwei Jünger gehen in tiefer Trauer über Jesu Tod von Jerusalem zu dem Dorf Emmaus. Unterwegs gesellt sich Jesus zu ihnen, doch sie erkennen ihn lange nicht. Hier zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung den Jüngern. Viele führen den Brauch des Osterspaziergangs auch auf diese biblische Geschichte zurück.

Wie lange dauert die Osterzeit?

Seit dem zweiten Jahrhundert erstreckt sich die Feier des Osterfests über einen Zeitraum von 50 Tagen und endet mit Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes. 40 Tage nach Ostern wird das Fest Christi Himmelfahrt gefeiert. Bis dahin war Jesus nach seiner Auferstehung immer wieder mit seinen Jüngern zusammen, berichten die Evangelien.
(KNA)