Wild und abenteuerlich überrascht die Region Calestienne mit ihrem Naturpark Viroin-Hermeton, ihren Kalkwiesen, den wilden Orchideen oder dem feinen Klang der Singdrossel. Beeindruckend auch die berühmten Schluchten wie Fondry des Chiens oder die authentischen Dörfer im Virointal in der Stille einer überbordenden Natur. Die Atmosphäre im Schloss Ham-sur-Heure-Nalinnes gleicht denen der Mantel-und Degenfilme. Die wilde Natur im Tal der Oise, üppig und still mit ihren steilen Hängen und bummeligen Dörfchen, lädt zum Verweilen ein. Der Baum ist König im Wald von Beauwelz, ein Eichenwald mit klassischem Charme und im Wald La Masure, ein paar Schritte vor der französischen Grenze. Ein aufschlussreicher Parcours erfolgt durch die unterirdischen Gänge von Philippeville. Sie wurden von Vauban restauriert und lassen die Besucher mitten ins 17. Jahrhundert eintauchen. Regungslos - die Flügel weit geöffnet - ein wunderschöner weißer Schwan, bereit zum Abflug. Neugierig beobachten ihn die anderen Tierarten am See von Virelles wie Blesshühner und Sumpfammer. Leidenschaftliche Fotografen halten dort die sinnlichsten Bilder fest. In eine Biegung des Flusses Eau Blanche schmiegt sich Lompret mit seinen langgestreckten Steinhäusern, seiner großartigen Brücke aus dem 18. Jahrhundert, seinen bemerkenswerten Bäumen und einer vorzüglichen Escavèche (regionale Fischspezialität).
Die Dampfeisenbahn der drei Täler ist eine Attraktion. Sie fährt nostalgisch von Mariembourg (einem netten Städtchen mit Festung, die 1546 von Maria von Ungarn, Schwester Kaiser Karls V., gegründet wurde) nach Treignes. Das Label „Die schönsten Dörfer der Wallonie“ tragen Vierves-sur-Viroin mit dem Schloss im klassischen Stil (14. Jahrhundert), Soulme, Lompret und Fagnolle. Der Fondry des Chiens ist der eindrucksvollste dieser von Monolithen strotzenden Schlünde, die im Osten von Nismes auf der Hochebene verstreut sind. (Rolf Minderjahn)