Saint-Hubert,,Hauptstadt" der Jagd

Am 3. November feiert der Ardennenort den Heiligen Hubertus und die Jagd.
Die Basilika des Saints-Pierreet-Paul. Foto: R. Minderjahn

Saint-Hubert: tiefe Wälder, Wild, Jagd und das Hirschröhren. Es ist der Wallfahrtsort zu Ehren von Saint-Hubert, dem Schutzpatron der Jäger, aber auch der Hunde und Pferde. Die Basilika des Saints-Pierre-et-Paul beeindruckt den Besucher durch ihre Erhabenheit und ihre Eleganz. Ihre Silhouette mit den markanten 50 Meter hohen Türmen zeichnet sich vor dem Hintergrund der beeindruckenden Ardennenwälder ab. Im Innern ist sie eine Wucht im Flamboyantstil. Fünf Schiffe, 81,5 m lang, 30,5 m breit, die Gewölbe erreichen 25 m Höhe, schöne Altäre aus dem 18. Jahrhundert, Chorgestühl aus dem Jahre 1733 mit herrlichen Schnitzereien, im linken Seitenschiff das Mausoleum des Heiligen Hubertus. Die bedeutendste Reliquie ist die Stola des Heiligen Hubertus und sein Jagdhorn. Wunderschön ist auch die Krypta mit gotischem Gewölbe, hier bestehen noch Überbleibsel aus dem 11. Jahrhundert vom Vorgängerbau der Kirche. Die Kirche wird seit Jahren renoviert, ist aber zugänglich. Neben der Basilika ist die ehemalige Abtei mit klassischer Fassade ein weiteres Schmuckstück im Ortskern. Außerhalb von Saint-Hubert bietet der Wildpark herrliche Einblicke in die Fauna und Flora der Region. Die Domaine du Fourneau Saint-Michel beherbergt ein besonderes Museum, das der industriellen und landwirtschaftlichen Geschichte gewidmet ist. Im Museum Pierre-Joseph Redouté kultiviert man das Erbe desjenigen, den man Raphaël des Fleurs nannte. Hinzu kommen riesige Wälder wie La Grande Forêt de Saint-Hubert mit seinen unzähligen Spazier- und Wanderwegen sowie Touren mit dem Mountainbike. Jährlicher Höhepunkt in Saint-Hubert ist am 3. November, dem Namenstag des heiligen Hubertus, die festliche Hubertusmesse in der Basilika. 

Der Gottesdienst wird von den Mitgliedern des Jagdhornbläserkorps Royal-Forêt Saint-Hubert eindrucksvoll musikalisch gestaltet, unterstützt von Jagdhornbläsern aus ganz Europa. Rund um dieses Fest gibt es eine Tier- und Brotsegnung auf dem Abteiplatz vor der Kirche. Tipp: Luxuriös und elegant überragt das Château Mirwart das Dorf Mirwart, eines der „schönsten Dörfer der Wallonie“, nahe Saint-Hubert. Das riesige Schlossanwesen wurde bis 2021 umfassend und prachtvoll restauriert, um es vor dem Verfall zu retten. Heute steht hier ein Schlosshotel der Extraklasse mit Feinschmeckerrestaurant. Seit kurzem ist aber auch eine Brasserie hier eingerichtet, wo es hervorragende Küche zu moderaten Preisen gibt. Ein Besuch des Dorfes lohnt sich. Es ist umgeben von 1300 Hektar Wald, der gerade jetzt zur Herbstzeit ein beeindruckendes Naturschauspiel in all seinen Farben und Formen hergibt. (Rolf Minderjahn)