In Virelles, nahe Chimay (berühmt für das Prinzenschloss und die Trappistenabtei) in der Provinz Hennegau (rund 190 km von Aachen), bietet dieses Naturreservat über 130 Hektar eine große Vielfalt an Aktivitäten, an einem der schönsten Seen der Wallonie, der nach wie vor ein Geheimtipp ist. Ein Ausflug in 100 Prozent Natur, ideal für Familien. Zum Entdecken der Fauna und Flora führt ein ausgeschilderter Wanderweg zu den interessantesten Stellen. Ein Fernrohr ist hier empfehlenswert, um seltene Spezies zu beobachten.

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Der Besuch beginnt mit einer Ausstellung. Dort erfährt man Wissenswertes zu Fauna und Flora. Das ermöglicht den Besuchern besser zu verstehen, was sie draußen auf dem ausgeschilderten Spazierweg erwartet. Dieser geht zunächst am Ufer entlang. Hier gibt es Erläuterungen über das Leben in der Wildnis. Aussichtspunkte in den Baumwipfeln und Hochsitze, von denen man Wald und Flur beobachten kann, sind vor allem für Kinder immer wieder eine interessante und spaßige Abwechslung. 

Dann der Garten von Millepertuis er wird geführt vom Ethno-Botanischen Zentrum - auf einer Fläche von 25 Ar findet man eine Menge essbarer Pflanzen. Aber nicht nur: Im Garten werden auch einige medizinische Pflanzen gezüchtet. Zum Angebot gehören zudem eine lehrreiche Imkerei, ein großes Spielgelände und eine Brasserie mit Panoramaterrasse und lokalen Produkten, gleich nebenan. So hat man die Kinder immer im Blick. Mit Direktkameras können in aller Diskretion Vögel beobachtet werden, ob am See oder in ihren Nistplätzen. Jedes Jahr nistet hier das einzige wild lebende Paar weißer Störche in der Wallonie.

Man kann Übernachtungen in einer transparenten Kugel (Sphair) oder in einer Hütte am See buchen. Eine unvergessliche Erfahrung, bei gleich welchem Wetter. Die Nacht und das Aufwachen am Ufer sind märchenhaft. Der Morgen bricht über der Wildnis herein. Auf dem See, an Bord eines Rabaskas, eines indianischen Großkanus, erlebt man das Erwachen der Natur in Begleitung eines Naturführers: Morgennebel, das Plätschern im Schilf, Beobachtungen von Vögeln beim heranbrechenden Tageslicht. Eine persönliche und unvergessliche Erfahrung in der Stille (von März bis September). Hunde sind erlaubt, aber nicht im Wasser. Die Vierbeiner sind willkommen, aber im See baden, das dürfen sie nicht. Das würde das naturbelassene Leben rundherum stören.

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Die Große Wanderung durch den Wald von Chimay ist eine der schönsten Wanderungen in Belgien, mehr als 170 Kilometer lang. Die ausgeschilderten Wege führen durch malerische Dörfchen, über Kalkrasen und Wiesen. Man kann die gesamte Strecke in mehreren Etappen zurücklegen, mit dem Zelt oder mit Beherbergung in Gästezimmern. Interessant ist auch eine Wanderung zu verschiedenen Jahreszeiten, um so die Vielfalt der Landschaft zu entdecken. Es gibt verschiedene Ausgangspunkte, aber die Strecke ist kein Rundweg. Die einzelnen Abschnitte sind unterschiedlich lang. Teil 1 startet in Macquenoise und führt bis Virelles: insgesamt 34,5 Kilometer. Teil 2, ebenfalls rund 34 Kilometer, beginnt in Sivry und führt auch nach Virelles. Teil 3 geht von Virelles nach Hastière - das sind mehr als 84 Kilometer. Der 4. und letzte Abschnitt ist mit 25 Kilometern der kürzeste. Er führt von Olloy-sur-Viroin nach Philippeville. Die Wanderung ist ideal, um den tiefen Süden Belgiens kennen zu lernen. Es ist ein gutes Training, wenn man eine Bergwanderung oder eine Tour durch schroffes Gelände plant.

Auf diesem Wanderweg wurden die allerersten Biwakgelände Belgiens installiert. Es gibt insgesamt zehn. Sie sind eigens für Camper herund eingerichtet. Die Biwaks sind von 16 bis 10 Uhr geöffnet. Auf einigen findet man auch Trockentoiletten. Nur fürs Essen und Trinkwasser muss man selbst sorgen. Der Weg führt durch zahlreiche unterschiedliche Landschaften: durch große weitläufige Wälder und Heckenlandschaften. Die Täler von Viroin und Hermeton führen an Flussufern entlang. (Rolf Minderjahn)