Mathematisch-technische Softwareentwickler/innen entwerfen und warten Softwaresysteme auf der Basis von mathematischen Modellen. Sie programmieren Software, erstellen z.B. Benutzerschnittstellen und richten Anwendungen, Datenbanken und Netzwerke ein. Zunächst analysieren sie ein Problem und besprechen es mit dem Kunden. Dann setzen sie die Anforderungen um. Dabei arbeiten sie auch mit Spezialisten anderer Fachbereiche zusammen. Anschließend dokumentieren sie den Entwicklungsprozess.
In der Qualitätssicherung testen sie die Software und setzen dabei die passenden Testtools ein. Anwenderschulungen führen sie im eigenen Betrieb oder auch bei Kunden durch. Sie weisen die Anwender in die Bedienung neu erstellter oder optimierter Software ein und erklären die Funktionen. Mathematisch-technische Softwareentwickler/innen finden Beschäftigung bei Software- und Systemhäusern, in Softwareabteilungen größerer Unternehmen oder an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen.
Berufsalltag
Überwiegend arbeiten sie an diesen Orten in Büros, Werkshallen oder in speziellen Schulungsräumen. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife ein. Bewerberinnen und Bewerber sollten über technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. für Einsicht in die Funktionsweise der Rechnerhardware, für das Planen von Netzwerken) verfügen. Wie der Name schon sagt, gehört Mathe genauso zum Berufsalltag wie Informatik und Programmierung. In der Ausbildung dreht sich alles um die Analyse und Lösung von Problemstellungen und deren programmtechnische Umsetzung. Wenn die Fächer Mathe und Informatik in der Schule liegen bzw. man generell Spaß an naturwissenschaftlichen Fächern hat, ist das schon einmal eine gute Voraussetzung. Für manche Algorithmen braucht es z.B. viel mathematisches Know-how. Aber auch die Freude am Entdecken von Problemen oder neuen Lösungsansätzen ist wichtig
Gleichzeitig entwickeln die Azubis nicht nur logische Konzepte, sondern lernen auch selbst Programme in Sprachen wie C++ usw. zu schreiben. Kreativität und Durchhaltevermögen (z.B. bei der Entwicklung neuartiger Softwaresysteme, bei langwierigen Fehlersuchen) sowie Sorgfalt (z.B. bei der Umsetzung mathematischer Verfahren) sind gefragt. Außerdem wird eine erhöhte Lernbereitschaft (z.B. bei neuen programmtechnischen Entwicklungen) vorausgesetzt. Wer grundsätzlich Interesse an Informatik (z.B. für Softwareentwurf, Programmierung, Entwicklung von Softwaresystemen) besitzt und sich in Mathematik (z.B. beim Umsetzen von Problemstellungen der Softwareentwicklung in mathematische Modelle) und Englisch (z.B. beim Lesen von Betriebsanleitungen und Programmbeschreibungen sowie einschlägiger Fachliteratur und Softwareprogrammen) sicher fühlt, ist für diesen Berufszweig bestens geeignet.
Hochburg
Übrigens ist die Region Aachen bundesweit eine Hochburg für MATSE. Die Hochschulen, aber auch zahlreiche Unternehmen sind auf diesen dualen Studiengang spezialisiert. Das duale MATSE-Studium ist ein ideales Modell für Kandidaten und Kandidatinnen, die weder eine reine Ausbildung noch ein reines Studium absolvieren möchten. Viele junge Frauen und Männer möchten vielleicht nicht das Risiko eingehen, mehrere Jahre zu studieren, um dann während des Studiums möglicherweise zu merken, dass der Beruf einem eventuell doch nicht liegt. Parallel zur Ausbildung wird an der Fachhochschule Aachen der Studiengang „Angewandte Mathematik und Informatik“ studiert. Das bedeutet: die Hälfte der Woche verbringen die Azubis in der Fachhochschule, während sie in der anderen Hälfte und in den Semesterferien im jeweiligen Ausbildungsbetrieb arbeiten. Nach drei Jahren erhält man zwei vollwertige Abschlüsse (IHK, Bachelor) mit vielfältigen Perspektiven. Generell bietet die MATSE-Ausbildung die Chance, einen starken Praxisbezug mit der wissenschaftlichen Theorie zu kombinieren, denn die Azubis können das Erlernte aus dem Studium häufig direkt in der Praxis anwenden. Andersherum kommen natürlich auch viele Ausbildungsinhalte dem Studium zugute. Gleichzeitig befasst man sich täglich mit den Technologien, über die alle anderen aktuell nur sprechen: Künstliche Intelligenz, Robotik, Maschinelles Lernen – in den MINT-Berufen sind das nicht nur lose Buzzwords, sondern spannende Themen, mit denen man sich in der täglichen Arbeit beschäftigt. Zudem lernt man jeden Tag etwas Neues dazu, weil sich ja auch die Technik stetig weiterentwickelt. (BerufeNet der Bundesagentur für Arbeit/red)