Der Arbeitsmarkt in der Region zeigt sich auch zum Ende des Jahres 2022 robust. Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte er sich erholen. Aktuell wird der Arbeitsmarkt vor allem durch die Auswirkungen des Ukrainekrieges, Materialengpässen und der Energiekrise beeinflusst. Der Grund dafür, dass der regionale Arbeitsmarkt weiterhin stabil und robust reagiert, ist, dass er vielfältig und breit aufgestellt ist. Von großen Industrie- bis hin zu kleinen Handwerksbetrieben bietet die hiesige Region über 390.000 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die meisten Menschen im Agenturbezirk Aachen-Düren arbeiten in der Gesundheitsbranche, im verarbeitenden Gewerbe und im Handel. Die Region ist digital aufgestellt und zeichnet sich durch Knowhow im Bereich Forschung und Technik aus. Nicht zuletzt wegen unserer Hochschulen und Fachhochschulen, aus deren Umfeld sich immer wieder Startup-Unternehmen entwickeln, die unseren Markt mit neuen und innovativen Ideen bereichern. Aber auch andere Unternehmen suchen bewusst die Hochschulnähe. Zwei immer wichtiger werdende Zukunftsthemen, in denen unsere Region eine gewichtige Rolle einnehmen möchte, sind die Elektromobilität und die Entwicklung zu einer Wasserstoff-Modellregion.
Innovation und Optimismus
„Unsere Region hat zahlreiche Facetten. Attraktive Städte in einem lebenswerten Umfeld, die zentrale Lage in der Grenzregion und die von Optimismus geprägte Lebensart bieten alles, was zum Leben und Arbeiten für die Menschen wichtig ist. Neben einer hervorragenden Hochschul- und Fachhochschullandschaft bietet unsere Region auch innovative und zukunftsorientierte Unternehmen sowie zahlreiche Traditionsunternehmen. Der Arbeitsmarkt zeichnet sich durch vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten aus. Die Mischung aus Bodenständigkeit und Veränderungsbereitschaft, die ich bei den Menschen in unserer Region wahrnehme, sind die Grundlage dafür, dass wir uns zu Recht als Zukunftsregion bezeichnen können“, beschreibt Ulrich Käser, Leiter der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, unsere Region.
Auch in der Region Aachen, Düren und Heinsberg ist der Fachkräftemangel groß, Tendenz steigend. Von den über 10.300 freien Stellen, die aktuell in der Region gemeldet sind, benötigt man für rund 80 Prozent mindestens eine abgeschlossene Ausbildung. Bundesweit treten Fachkräfteengpässe seit mehreren Jahren vor allem in der Pflege auf, außerdem auch in medizinischen Berufen, in der Kindererziehung, in IT-Berufen oder in Bau- und Handwerksberufen. Zunehmend kann aber keine Branche mehr ausgeschlossen werden.
Appell an Arbeitgeber
„In ganz Deutschland wird es perspektivisch zu wenig Arbeitskräfte geben, das betrifft auch unseren regionalen Arbeitsmarkt. Durch den demografischen Wandel erreicht in den nächsten zehn Jahren mehr als jeder fünfte Beschäftigte in unserer Region das 65. Lebensjahr, das sind rund 86.000 Menschen. Wir müssen deshalb zum einen weiterhin vermehrt in die Qualifizierung unserer Jugendlichen, Beschäftigten und auch arbeitssuchenden und arbeitslosen Menschen investieren und damit unsere inländischen Potenziale heben. Zum anderen spielt hier aber auch die Fachkräftezuwanderung eine entscheidende Rolle“, erklärt Ulrich Käser weiter.
Was können Unternehmen gegen den Fachkräftemangel tun? Ulrich Käser richtet einen Appell an die Arbeitgeber im Raum Aachen, Düren und Heinsberg: „Wichtig ist, dass Arbeitgeber aktiv werden, z.B. indem sie ihre Fachkräfte selbst ausbilden sowie ihre Beschäftigten fördern und qualifizieren. Dass Qualifizierung der Schlüssel zum Schritthalten am Arbeitsmarkt ist, sagen wir schon lange. In der heutigen Zeit tut es aber besonders weh, wenn man dies nicht berücksichtigt – egal, ob zum Beginn des Berufslebens oder währenddessen. Die Agentur für Arbeit bietet hier Beratung und umfassende Unterstützung durch verschiedene Teams an, die sich um Ausbildungssuchende, Berufstätige, Arbeitgeber, Arbeitssuchende und Arbeitslose kümmern. Wir möchten deshalb dazu aufrufen mit uns ins Gespräch zu kommen, damit wir gemeinsam individuelle Lösungen finden.“
Stabiler Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt zeigt sich drei Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie und rund zehn Monate nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine verhältnismäßig stabil. „Aktuell sind in unserem Agenturbezirk rund 38.000 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind gut zehn Prozent weniger als im November 2020, als die Corona-Pandemie unseren Arbeitsmarkt noch im Griff hatte. Wir betreuen aber auch gut 500 Menschen mehr als noch vor einem Jahr“, erläutert Käser. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine setzen den Arbeitsmarkt aber weiterhin unter Druck. „Rund 2.500 Ukrainerinnen und Ukrainer sind zurzeit arbeitslos gemeldet, im Mai 2022 waren es nur 89. Es kommen weiterhin noch geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer in unsere Region, am höchsten war der Zugang im Juli und Oktober. Was unseren Arbeitsmarkt im nächsten Jahr erwartet, können wir aufgrund der sich stetig verändernden Situation nicht konkret voraussagen“, erklärt Ulrich Käser weiter.
Unsere Region steht auch vor weiteren großen Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür ist der Strukturwandel im Rheinischen Revier. „Die Arbeitsagenturen Aachen-Düren, Brühl und Mönchengladbach begleiten diesen Wandel bereits jetzt mit ihren Beratungs- und Fördermöglichkeiten“, so Ulrich Käser. (red)
Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter: www.arbeitsagentur.de/aachen-dueren