Auf welche digitalen Services Angehörige in einem Todesfall vertrauen können und wann sie lieber auf ein persönliches Gegenüber vertrauen sollten, erfahren Sie hier.
Wurde keine Vorsorge getroffen und kann man auf keine persönliche Empfehlung zurückgreifen, findet man über Suchportale wie www.bestatter.de deutschlandweit fachkundige Bestattungsunternehmen. Die Unternehmen bieten ein Gespräch vor Ort oder zu Hause an. Nachdem alle Wünsche zur Bestattung besprochen sind, wird ein differenziertes Angebot mit allen Posten erstellt.
Pauschale Kosten vorab können seriös kaum beziffert werden, da durch individuelle Wünsche und spezifische Nebenkosten die Preisspannen für ein und dieselbe Bestattungsart ganz erheblich sind. Für eine erste Kostenschätzung empfiehlt das Verbraucherportal Finanztip den kostenlosen „Bestattungsplaner“ auf der Website des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V.
Auf Wunsch erledigt das Bestattungshaus Ihres Vertrauens alles Besprochene für Sie. Wenn Sie sich aber an der Ausgestaltung beteiligen möchten, gibt es dazu praktische Online-Planungstools. Sie ermöglichen es den Hinterbliebenen, über ein Login die Bestattung online mit zu organisieren.
Die Trauerfeier
Digitale Plattformen bieten Angehörigen die Möglichkeit, online Kondolenzbekundungen von Freunden und Verwandten zu empfangen. Digitale Gedenkseiten erschaffen Orte, an denen Erinnerungen, Fotos und Geschichten über den Verstorbenen geteilt werden. Freunde und Verwandte können diese Seiten besuchen, um ihre Anteilnahme auszudrücken und sich an den Verstorbenen zu erinnern. Aufgezeichnete oder live gestreamte Bestattungsfeiern geben auch abwesenden Menschen die Möglichkeit, sich zu verabschieden.
Digitale Bestattungsunterlagen und digitaler Nachlass
Auf elektronisch archivierte und verwaltete Bestattungsunterlagen, wie Sterbeurkunden, Versicherungspolicen und Testamente, kann schnell zugegriffen werden und diese können auf Vollständigkeit überprüft werden. Digitale Nachlass-Services scannen das Netz nach Konten und Abos des Verstorbenen, über die dann die Erben weiter entscheiden.
Mögliche negative Auswirkungen der Digitalisierung
Die ausschließliche Nutzung digitaler Technologien kann zu einer Entfremdung von der eigentlichen Trauer führen. Wenn Menschen sich nur auf Online-Plattformen oder soziale Medien für Kondolenzbekundungen und Erinnerungen verlassen, können persönliche Kontakte vernachlässigt werden oder man gerät in eine endlose digitale Trauerschleife. Trost und direkte menschliche Unterstützung lassen sich nicht vollständig digital ersetzen.
Die Flut an digitalen Informationen kann Trauernde überfordern, während sie versuchen, eine Bestattung zu planen oder sich über Trauerhilfen zu informieren. Bei der Nutzung digitaler Plattformen darf der Datenschutz nicht vergessen werden. Und - die übertriebene Nutzung von digitalen Tools und Technologien kann dazu führen, dass Bestattungen weniger persönlich wirken.
Digital, analog, hybrid - der Mensch entscheidet
Greifen Sie auf persönliche und menschliche Unterstützung zurück, wenn es Ihnen damit besser geht. Und nutzen Sie digitale Hilfsmittel, wenn es Ihre Planung und Ihren Umgang mit Trauer erleichtert. Eine Bestattung ist in allen Wünschen und Details wie ein Menschenleben: sehr individuell.
(akz-o)