Die eigenen unsterblichen Daten

Der „Digitale Nachlass“ ist ein vielfach unterschätzter Aspekt der Vorsorge.
Es ist wichtig, festzulegen, was mit den Online-Konten und digitalen Daten nach dem Tod geschehen soll. Bei der Verwaltung des digitalen Nachlasses müssen rechtliche Aspekte beachtet werden.FOTO: BUNDESVERBAND DEUTSCHER BESTATTER E.V./ISTOCK

In unserer digitalisierten Welt ist es wichtig, nicht nur den physischen Nachlass zu regeln, sondern auch den digitalen. Aber was genau ist der „Digitale Nachlass“? Er umfasst alle digitalen Informationen und Inhalte, die eine Person hinterlässt. Dazu gehören E-Mails, Fotos, Videos, Online-Konten und Abonnements, dia-Profile, Online-Banking- und Einkaufskonten sowie digitale Besitztümer wie E-Books, Musikdateien oder Social-Mesogar digitale Währungen wie Bitcoins oder NFTs.

Meist ist es einfach, sich auf einer Online-Plattform zu registrieren, aber oft schwierig, wieder daraus zu verschwinden. Im Todesfall laufen alle Konten, Mitgliedschaften und Abonnements eines Verstorbenen einfach weiter. Es können weiterhin regelmäßig Beiträge, Gebühren oder Lizenzkosten anfallen, für die die Nachkommen irgendwann aufkommen müssen. Oder es können Werte und Gelder auf Online-Konten liegen, von denen die Erben nichts wissen.

Bestatter können helfen

Bestattungsunternehmen können bei der Regelung des digitalen Nachlasses unterstützen. Dies ist nicht nur in Bezug auf anfallende Kosten wichtig, sondern auch emotional, da sich in digitalen Daten oder Social-Media-Accounts oft „Digitale Tagebücher“ verbergen, die einen besonderen Schutz verdienen.

Bestatter sind oft gut informiert und können wertvolle Tipps zur Organisation des digitalen Nachlasses geben. Einige von ihnen helfen auch bei der Erstellung eines Verzeichnisses für den digitalen Nachlass und der sicheren Aufbewahrung der Zugangsdaten. In manchen Fällen können sie sogar die Rolle des digitalen Nachlassverwalters übernehmen und die Wünsche des Verstorbenen in Bezug auf den digitalen Nachlass umsetzen.

Der Umgang mit dem digitalen Nachlass hat in unserer digitalisierten Welt also eine große Bedeutung. Professionelle Anbieter, die sich auf die Ermittlung und Verwaltung des digitalen Nachlasses spezialisiert haben, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Es gibt viele Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, um seine Angelegenheiten zu ordnen und den Umgang mit den eigenen Daten für Angehörige zu erleichtern, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist. Dies kann bei einem Unfall, bei Krankheit, bei Demenz oder im Todesfall geschehen.

Wichtig ist, eine Liste aller Online-Konten und digitalen Inhalte zu erstellen. Dazu gehören soziale Medien, E-Mail-Konten, Online-Banking, Cloud-Speicher und digitale Abonnements. Benutzernamen und Passwörter sollten in angemessener Weise notiert sein. Es gibt auch spezielle Softwarelösungen wie Passwortmanager, die dabei helfen können, diese Informationen sicher aufzubewahren.

Dann sollte man eine Person des Vertrauens bestimmen, die im Fall des Falles auf den digitalen Nachlass zugreifen darf. Diese Person sollte natürlich wissen, wo sie die Zugangsdaten findet. Zudem ist es wichtig festzulegen, was mit den eigenen Online-Konten und digitalen Daten geschehen soll. Sollen bestimmte Profile gelöscht oder in Gedenkzustände versetzt werden? Dann sollten diese Wünsche schriftlich festgehalten werden.

Auf manchen Plattformen gibt es die Möglichkeit, dies in den Einstellungen vorab festzulegen.
(bestatter.de)