„Eigentlich wollte ich studieren gehen, aber dann ist es anders gekommen", erinnert sich Lara Hinz zurück. Vor einem Jahr beendete die junge Frau aus Wegberg die Schule mit dem Fachabitur. Das Studium war schon fest eingeplant. Als sie jedoch unerwartet keinen Platz erhielt und noch ein Jahr warten sollte, entschied sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Lebenshilfe Heinsberg. ,,Ich war neugierig und wollte wissen, wie es ist, mit Menschen zu arbeiten", sagt Lara Hinz. Heute stellt sie fest: ,,Richtig vorstellen konnte ich mir nicht, was auf mich zukommt. Die Arbeit ist anders als ich dachte. Viel aufregender, abwechslungsreicher und interessanter als erwartet!"
Während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres arbeitete die junge Frau im Förderbereich der Werkstätten der Lebenshilfe Heinsberg. Gemeinsam mit ihren Kollegen war sie dort verantwortlich für die berufliche und persönliche Förderung von neun Mitarbeitern mit schwerer Behinderung. ,,In diesem Jahr habe ich so viele tolle Menschen kennengelernt, aber auch mich selbst", sagt Lara. Sie habe gelernt, sich mit Menschen auseinanderzusetzen, Verantwortung für andere zu übernehmen und das Verhalten des Gegenübers zu deuten. Ihr FSJ hat Lara so sehr geprägt, dass sie doch kein Studium angetreten hat: „Ich will die Arbeit mit Menschen in der Lebenshilfe weiter machen und habe mich für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin entschieden." Der erste Ausbildungsmonat hat begonnen und Lara verdient von Anfang an Geld. Die Berufsschule in Mönchengladbach macht ihr Spaß, weil sie so vielfältig auf die Themen eingeht, die Lara in der Praxis bereits kennengelernt hat. Auf ihrem Stundenplan stehen Pädagogik, Erwachsenenbildung, Psychologie, Gesundheitslehre und Pflege.
,,Viele junge Menschen entscheiden sich nach der Schule für ein Freiwilliges Soziales Jahr und haben am Anfang wenig Vorstellungen von der Arbeit mit Menschen mit Behinderung", stellt Martina Cüppers fest. Sie koordiniert die Freiwilligendienste, Praktika und Ausbildungsangebote in der Lebenshilfe Heinsberg. ,,Bereits nach wenigen Monaten stellen viele FSJler fest, wie sehr sie die Arbeit mit Menschen begeistert und entscheiden sich dann bewusst für eine Ausbildung in der Heilerziehungspflege."
Die Ausbildungsmöglichkeiten in der Lebenshilfe Heinsberg sind vielfältig: Staatlich anerkannte/r Heilerziehungspfleger*in, Erzieher*in, Pflegefachmann oder -frau, sowie die Ausbildung zum Kaufmann oder-frau für Büromanagement sind möglich. „Im kommenden Jahr bieten wir 25 Ausbildungsstellen und auch die Möglichkeit des Dualen Studiums Soziale Arbeit. Die Bewerbungsphase startet ab sofort", so Martina Cüppers.
Einen Einblick in die Arbeit von Lara Hinz, Informationen über das Freiwillige Soziale Jahr und die Ausbildungsmöglichkeiten hat die Lebenshilfe auf ihrer Homepage zusammengefasst unter www.lebenshilfe-heinsberg.de