Wie geht der Rosenmontagszug? Wie immer! Noch. „Aber zunächst mal gibt es ihn endlich wieder", freut sich Michael Bartz, Präsident des Stolberger Karnevalskomitees.
Die übliche Zugaufstellung auf der Eschweiler Straße schien anfangs wegen baulicher Maßnahmen nicht machbar. Nach Abstimmung mit der Stadtverwaltung - im Gespräch war eine alternative Aufstellung auf der Eisenbahnstraße - gab die aber Mitte dieser Woche grünes Licht für die traditionelle Aufstellung auf der Eschweiler Straße. Von dort aus geht der Zug dann den gewohnten Zugweg über Mühle, Salm- und Rathausstraße und Steinweg.
"Wir wollen damit einerseits in der teils immer noch von der Hochwasserkatastrophe zerstörten Innenstadt bewusst ein Zeichen setzen und genau dort mit farbenfrohen Kostümen und jecken Tön positive Stimmung verbreiten", sagt Bartz. Andererseits sei der bewährte Zugweg durch die Talachse auch eine Stolberger Tradition. "Und wir wollen diese Tradition, jetzt da es wieder möglich ist, pflegen solange wir es noch können."
Es sei absehbar, dass der kommenden Zugweg in den Jahren nur eingeschränkt zur Verfügung stehe. „Erst wird der Steinweg saniert, und Rathausstraße und Salmstraße sind ja auch von der Flut beschädigt worden, so dass auch diese Bereiche in Folge saniert des werden müssen. Zudem ist noch ungewiss, inwieweit Rück- und Neubau Stolberger Rathauses den Bereich Kaiserplatz beeinträchtigen werden. Der Rosenmontagszug wird also einige Jahre Umwege machen müssen", erklärt Bartz.
In Sachen Anmeldungen für den kommenden Rosenmontagszug sieht es gut aus. "Wir sind sehr erleichtert, dass fast so viele Teilnehmer sich angemeldet haben, wie vor der Corona-Pandemie", freut sich Bartz. "Wir freuen uns sogar über Neuzugänge. Zum Beispiel ist die KG Sündenböcke mit ihrem Kaiserpaar und damit auch mit dem ,Altstadtkaiser` Didi I. dabei. Das ist bemerkenswert, weil es für die Sündenböcke ein großer Aufwand ist, da sie ja unmittelbar vor dem Stolberger Rosenmontagszug am Zug in Breinig teilnehmen."
20 karnevalistische Vereine gibt es im gesamten Stadtgebiet, 14 davon sind dem Stolberger Karnevalskomitee angeschlossen. Wie sind die Vereine und generell der Stolberger Karneval aus der Pandemie gekommen? "Die Leute haben wieder Lust auf Karneval, und die meisten Veranstaltungen sind gut besucht", hat Michael Bartz beobachtet. Gleichwohl räumt der Komitee-Präsident ein: "Ob am Ende wirklich alle Vereine die Pandemie unbeschadet überstanden haben werden, bliebt abzuwarten."