Neue Sicherheitsauflagen haben in der Kupferstadt kurzfristig für Ratlosigkeit und Verzweiflung gesorgt. Vereine sahen sich plötzlich mit verschärften, für sie nicht umsetzbare Auflagen konfrontiert - kurz vor den Tollen Tagen.
Zugunsten des Brauchtums, hat aber Bürgermeister Patrick Ilaas verwaltungsintern wohl ein Machtwort gesprochen, und nach nur einem Wochenende wich die Aufregung der Erleichterung: Die närrischen Umzüge können stattfinden. Auch der Stolberger Rosenmontagszug in der Innenstadt wird viele bunt kostümierte Jecken anlocken.
Alternative Strecke zu eng
Dabei beschäftigen das Karnevalskomitee der Stadt Stolberg allerdings immer noch die Folgen der Flutkatastrophe in 2021 - jetzt und wohl auch in Zukunft. „Derzeit wird ja der Steinweg saniert und steht daher nicht als Strecke für den Stolberger Rosenmontagszug zur Verfügung“, so Komitee-Präsident Michael Bartz, Tine alternative Streckenführung durch die Enkereistraße und die Altstadt sei für breite Karnevalswagen schlichtweg zu eng. „Auf der Rathaus-Umfahrt ,An der Krone' wiederum ist nicht genügend Platz für Narrenvolk, weil es keinen Wegesrand gibt.“
Die Konsequenz daraus ist ein verkürzter Zugweg, und der Stolberger Rosenmontagszug wird sich diesmal nur über Eschweiler Straße, Salmstraße und Rathausstraße „schlängeln“. „Die Zugaufstellung ist wie gehabt um 13.30 Uhr an der Eschweiler Straße, und um 14.30 Uhr geht der Rosenmontagszug los“, so Michael Bartz. Die Zugauflösung erfolgt dann vor dem Kaiserplatz.
„Die Karnevalswagen werden ,An der Krone' über die Rathaus-Umfahrt abgeleitet, während die Fußgruppen sich auf dem Kaiserplatz auflösen können beziehungsweise herzlich eingeladen sind, dort noch zu feiern.“ Denn auf dem Kaiserplatz werde es wie gewohnt eine Bühne mit Moderation und einem jecken Rahmenprogramm geben, betont der Präsident des Stolberger Karnevalskomitees.
Die Schlüsselübergabe am Fettdonnerstag werde ebenfalls auf dem Kaiserplatz stattfinden können noch.
Herausforderung Zugweg
Denn „der Rosenmontagszug in der Innenstadt wird in den kommenden Jahren eine Herausforderung sein, und auch die Schlüsselübergabe könnte beeinträchtigt werden“, meint Bartz vor dem. Hintergrund von Abriss und Neubau des vom Hochwasser zerstörten Stolberger Rathauses. „Die Frage wird dann sein, wie weit die Baustelle sich auf die Rathausstraße, den Kaiserplatz und die Umfahrt ,An der Krone' ausdehnt. Ob und wie der Rosenmontagszug den Kaiserplatz während der Bauphase passieren kann, werden wir Jahr für Jahr aktuell beurteilen und flexibel auf die jeweilige Situation reagieren müssen.“
Letztlich könnte im Zuge von Rathaus-Abriss und -Neubau gegebenenfalls, „so wenig Kaiserplatz“ zur Verfügung stehen, dass es auch für die Schlüsselübergabe an Altweiberball nicht ausreicht.
„Verzichten werden wir auf aber die Schlüsselübergabe auch in den kommenden Jahren bestimmt nicht. Der Alte Markt hat sich in der Vergangenheit bereits für diese Veranstaltung bewährt, und außerhalb der Altstadt wäre zum Beispiel die Frankentalwiese gegenüber dem Bastinsweiher ebenfalls eine gute Alternative als Schauplatz für die Schlüsselübergabe“ erläutert Michael Bartz.