Fahrräder müssen mit einer funktionierenden Lichtanlage ausgestattet sein. Das schreibt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vor. Wer ohne vorschriftsmäßige Beleuchtung unterwegs ist, riskiert nicht nur Bußgelder. Es kann auch passieren, dass Radler im Dunkeln im Straßenverkehr übersehen werden. Dabei darf das Frontlicht nicht so eingestellt werden, dass der Lichtkegel ansteigt und somit in einiger Distanz vor dem Fahrrad so hochkommt, dass er direkt ins Auge eines entgegenkommenden Verkehrsteilnehmers fällt. Der Lichtkegel muss daher knapp unterhalb der Höhe des Frontlichts bleiben. Der Entgegenkommende empfindet dies als hell, wird aber nicht geblendet. Außerdem sollte nicht nur das Fahrrad gut sichtbar sein. Durch Reflektoren und helle Bekleidung können Radfahrer auf sich aufmerksam machen.
„Wir konnten in den letzten Jahren beobachten, dass Radfahrende, die in der Dunkelheit unterwegs sind, oft mit einer intakten Beleuchtung fahren“, freut sich Dr. Stephanie Küpper, Projektleiterin der Kampagne „FahrRad in Aachen“ im Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Mobilitätsinfrastruktur. „Hinzu kommt, dass immer mehr Radfahrer mit einer Warnweste radeln.“
Auf Gefahren aufmerksam machen
Trotzdem veranstaltet die Stadt mit ihrer Kampagne „FahrRad in Aachen“ auch in diesem Herbst wieder die Aktion, FahrRad aber helle“. Sie will damit erneut und bei weiteren Radlern auf die Gefahren einer schlechten Beleuchtung aufmerksam machen. An verschiedenen Standorten in der Innenstadt werden Mitarbeiter der Stadt vom 22. November bis 6. Dezember Radler auf fehlendes oder kaum sichtbares Licht hinweisen. Sie werden leuchtende Westen, selbstklebende Reflektoren, leuchtende Arm- und Beinbinden sowie 2-Euro Rabatt Gutscheine für eine Reparatur der Lichtanlage bei der Radstation der WABe e.V. verteilen.
Diese Aktion findet bereits zum siebten Mal statt. „Wir wollen immer mehr Radler dafür sensibilisieren, dass ihre Lichtanlage funktionieren sollte und dass sie mit Warnwesten viel besser gesehen werden“, sagt Küpper.
Zwei Schulaktionen
Doch damit nicht genug. Die Stadt wird ihre beiden Aktionen„Warnwesten“ und „,Sehen und gesehen werden“ in der dunklen Jahreszeit auch im Jahr 2023 wieder in die Schulen tragen. Damit will sie in erster Linie Kinder auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machen. Vor allem am frühen Morgen, wenn sie zur Schule gehen oder an Haltestellen auf den Bus warten, werden sie oft erst sehr spät wahrgenommen oder sogar übersehen.
Daher sollten Kinder, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, Kleidung mit reflektierenden Elementen oder Warnwesten tragen. Bei der Warnwesten-Aktion notieren die Kinder jeden Morgen in einen Klassen-Kalender, ob sie mit Weste gekommen sind. Am Ende des Aktionszeitraumes, den die Schulen selbst festlegen, bekommen die besonders fleißigen Warnwestenträger kleine Belohnungen. Die Klassen-Kalender und die Belohnungen bekommen die Schulen von der Stadt im Rahmen der Kampagne, Fahr Rad in Aachen“.
Straßenszene nachstellen
Bei der anderen Aktion „Sehen und gesehen werden“ geht es darum, eine abendliche Straßenszene in einer „Black Box“ nachzustellen. Wer bei dieser Aktion aufs Fahrrad steigt und in die Pedale tritt, beleuchtet mit einer Fahrradlampe das Innere der Black Box. Durch ein kleines Sichtfenster sind jetzt mehrere Radelnde zu erkennen - die meisten von ihnen mit, ein paar ohne Licht. Die mit Licht sind leicht zu zählen, denn ihre Lampen leuchten dem Betrachter entgegen. Die ohne sind deutlich schwerer zu erkennen, wenn überhaupt. So erleben die Kinder, dass Fahrradlampen nicht nur das eigene Umfeld ausleuchten, sondern gleichzeitig auch „ Positionslampen“ für andere sind. Neben der „Black Box“ lernen die Kinder an einer weiteren Station die unterschiedlichsten Aspekte von Beleuchtung und reflektierenden Materialien kennen. Schulen, die sich an einer oder beiden Aktionen beteiligen möchten, melden sich per Mail bei Dr. Stephanie Küpper, fahrrad-in-aachen@mail.aachen.de. (red)