Da dümpelt er vor sich hin, der Tümpel. Äußerlich noch ramponiert und auch wasserinhaltlich nicht in Bestform. Bei der Beseitigung von Flutschäden genoss das Gewässer im Übergang von Innenstadt und Mühle verständlicherweise nicht oberste Priorität - aber jetzt steht die Sanierung des Bastinsweihers unmittelbar bevor.
Die Ausschreibungsphase für die Sanierung ist beendet, die Prüfung der eingegangenen Angebote läuft. In der nächsten Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses - tagt am 27. Juli - soll der Auftrag vergeben werden. Wenn alles nach Plan geht, könnten die Arbeiten im September beginnen, erklärte der Erste und Technische Beigeordnete der Stadt Stolberg, Tobias Röhm, jüngst auf Anfrage der Stolberger Zeitung. Spätestens im dritten Quartal 2024 sollen die Bauarbeiten dann abgeschlossen sein.
Treibgut wird entfernt
Im Fokus stehen dabei zunächst die grundlegende Säuberung des Gewässers, das in Folge der Flut auch jede Menge Treibgut hat schlucken müssen. Mitte Juni war zwar schon einmal ein Saugwagen vor Ort, der schlürfte aber „nur“ Algen und sonstige Verunreinigungen ab. Auch Teile des Wassers wurden so ausgetauscht und so auch für frische Sauerstoffzufuhr gesorgt, damit das Wasser nicht kippt. Das Saugrohr war freilich nicht in der Lage, das auf dem Grund liegende „Gerümpel“ zu entfernen. Den im Zuge der Sanierung des Weihers 2016/2017 - die insbesondere aus einer dunklen Ecke im hinteren Teil eine offene, attraktive Fläche machte - errichteten Spielplatz hat es beim Hochwasser komplett „gerissen“. Beim Wiederaufbau will sich die Stadt grundsätzlich am Zustand vor der Flut orientieren. Zudem ist aber nun auch geplant, das Thema Wasser in unmittelbarer Nähe zum Weiher aufzugreifen und ein kleinkindgerechtes Angebot zu schaffen - mit Sandbereich, einem Wasserspielgerät mit Pumpe und Matschtisch, einer Rutsche und verschiedenen Wipptieren in Fisch-Optik. Außerdem werden die Fußwege sowie die Beete und die Grünflächen rund um den Weiher erneuert.
An mehreren Stellen hat die Flut auch an der Bepflasterung genagt, die aus Gründen der Verkehrssicherheit zunächst provisorisch geflickt wurde. Nun sollen an diesen Stellen wieder Pflastersteine eingesetzt werden. Die Planung der Arbeiten hat, wie bereits bei der ursprünglichen Neugestaltung 2016/2017, des Kölner Büro „Club L94“ übernommen.
Ursprünglich stand die Sanierung des Bastinsweihers schon einmal für dieses Frühjahr auf der Agenda. Mit Blick auf die Durchführung des „Frühlingsfestes der Kulturen“ eben am Weiher hat die Stadt davon dann aber Abstand genommen. Das Kulturenfest war erst im Jahr zuvor erfolgreich angelaufen und ist fester Bestandteil auch der Integrationspolitik der Stadt. (red)
INFO
Der alte Ellermühlenteich...
Rund 3,8 Millionen Euro kosteten die Sanierungsarbeiten rund um den Bastinsweiher 2016/2017. Die Attraktivierung des Weihers ist Teil des Mammut-Projekts „Talachse Innenstadt“. Ursprünglich hieß das Gewässer einmal Ellermühlenteich. Der Teich versorgte früher noch Kupferhöfe mit Wasser. Der Name Bastinsweiher ist angelehnt an die Sayette-Spinnerei der Familie Bastin, die im 19. Jahrhundert gegenüber dem Weiher entstand.