Schüler und Schülerinnen der Heinrich-Heine-Gesamtschule zu Besuch in Afrika: Eine Reise, die noch lange nachwirkt

Junge Aachener vom HHG besuchten ihre Partnerschulen in Südafrika.
Schüler und Schülerinnen der Heinrich-Heine-Gesamtschule und der Soneike High besuchten gemeinsam das Kap der guten Hoffnung. FOTO: HEINRICH-HEINE-GESAMTSCHULE

Sie sind immer noch beeindruckt von Südafrika, die acht Schüler und Schülerinnen sowie vier Lehrkräfte der Heinrich-Heine-Gesamtschule (HHG) aus Aachen. Beeindruckt sind sie aber nicht nur von der großartigen Natur rund um Kapstadt. Vor allem die Schulen und dortigen Schüler, die die Gruppe bei ihrer Reise besucht haben, sorgten bei den jungen Aachenern für viel Respekt. Vor Ort machten sie sich ein Bild von ihrer Partnerschule Soneike High und der School of Skills. Die School of Skills in Breede Valley ist eine Art Förderschule für Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die am „Fetalen Alkoholsyndrom“ leiden - in Südafrika leider keine Seltenheit. In ihrer bisherigen Schullaufbahn haben sie viele Schwierigkeiten gehabt, zum Beispiel beim Lesen und Schreiben lernen oder durch Konzentrationsprobleme. In dieser speziellen Schule werden sie in Mathe und Afrikaans unterrichtet. Der restliche Unterricht ist sehr praxisorientiert. Es gibt eine Klasse, die in einer Werkstatt mit Holz arbeitet oder Schweißen lernt.

Bis zu 50 Kilometer

Andere Klassen lernen Kochen, Kinderpflege oder Gärtnerei. Schüler Mikolaj hat große Hochachtung vor diesen Jugendlichen: „Viele von ihnen müssen jeden Morgen sehr weite Wege mit dem Schulbus auf sich nehmen bis zu 50 Kilometer -müssen sie fahren. Und zur Bushaltestelle müssen sie noch länger laufen.“ Auch Lehrerin Katia Schoo war sichtlich bewegt: „Es hat mich total berührt, wie stolz die Schüler*innen waren, uns ihre selbst hergestellten Regale oder selbst geschweißten Grills zu präsentieren.“

Die Partnerschule Soneike High School ist eine recht junge Schule, die es erst seit fünf Jahren gibt. Sie wurde für die vielen Township-Kinder geplant, um dort Kindern aus bildungsfernen Schichten eine schulische Erziehung zu ermöglichen.

Bei einer Delegationsreise der Stadt Aachen im Jahr 2019 wurde der Partnerschaftsvertrag der zwei Schulen angebahnt. Beide Schulen setzen die „sustainable development goals“, also Ziele für nachhaltige Entwicklung, in den Fokus ihrer Schulentwicklung und I verfolgen diese unter anderem mit ihren Gartenprojekten.

Darüber hinaus sind beide Schulen kreativ-künstlerisch aktiv und haben bereits mehrere Projekte gemeinsam gestaltet. Beim jetzigen Besuch der Heinrich-Heine bepflanzten die Schüler gemeinsam verschiedene Beete. Über den Fortschritt beim Wachstum führen die Soneike-Schüler ein Tagebuch und halten die Aachener über fotografische und tabellarische Informationen auf dem Laufenden. Weitere gemeinsame künstlerisch-kreative Projekte der beiden Partnerschulen und auch die nächsten gegenseitigen Besuche sind bereits in Planung. Am Ende waren es Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die besonders nachwirken, da ist sich die Gruppe einig. Elif, die in diesem Jahr ihr Abitur macht: „Hier bei uns denkt man oft darüber nach, was man alles nicht hat oder worauf man neidisch ist. Die Südafrikareise hat mir aber gezeigt, wie gut es uns hier wirklich geht. Ich bin viel dankbarer und demütiger geworden. Und das tut gut!“