Tischler-Innung Düren-Jülich: Im Zug des Lebens statt an der Haltestelle

Ausbildung zum Tischlergesellen mit präziser ausgearbeiteten Palette gemeistert. Dazu Auszeichnungen für beste Gesamtleistung in Theorie und Praxis und gute Form
Die neuen Gesellen der Tischlerinnung Düren-Jülich auf einen Blick. FOTO:SILVIA JAGODZINSKA

„Im Namen des Handwerks spreche ich Sie los von den Pflichten eines Lehrlings und erhebe Sie in den Gesellenstand.“ Diese traditionelle Formel aus dem Munde von Ehrenobermeister Hermann-Josef-Schwieren, Tischlerinnung Düren-Jülich, war Höhepunkt der „Lossprechungsfeier“ der Tischlerinnung Düren-Jülich im Bürgerhaus Hasselsweiler.

„Heute ist für einige hier im Raum ihr großer Tag gekommen. Sie haben nach einer dreijährigen Lehre ihre Ausbildung zum Tischlergesellen gemeistert“, sagte Ulrich Goebbels, Ortsvorsteher und zugleich Oberinnungsmeister der Tischlerinnung Düren-Jülich. Marcus Dohmen und Frank Tagliatesta aus dem Prüfungsausschuss Tischlerinnung präsentierten die Gesellenstücke der 18 frisch gebackenen Gesellen, darunter drei Frauen. Vom Buffetschrank und Low-, Side- oder Medienboard über das Möbelstück aus recycelten Materialien, den Schreibtisch aus massiver Eiche bis hin zum filigranen Schminktisch reichte die präzise ausgearbeitete Palette. Im Übrigen musste jeder Auszubildende eine Handprobe anfertigen, die später mit dem endgültigen Gesellenstück abgeglichen wurde. Fazit: „Fast alles ist genauso geworden, wie damals geplant.“ Ferner „gab es lange nicht mehr so gute Noten wie in diesem Jahr“. Vor der Überreichung der Gesellenbriefe und Urkunden fasste Schwieren noch einmal das Essenzielle im Handwerk zusammen: „Der erfolgreiche Mensch sitzt im Zug des Lebens und steht nicht die ganze Zeit an der Haltestelle“, zitierte er Vera F. Birkenbihl. „Sie werden nicht ständig eine Fachkraft bleiben, wenn Sie sich nicht weiterbilden“, mahnte er und betonte: „Beruf und Arbeit sind ein wichtiger Bestandteil des Lebens“, sie seien nicht nur zur Finanzierung des Feierabends gedacht. Die 18 jungen Leute hätten Glück, ihre Ausbildung zu einem Zeitpunkt mit sehr guter Beschäftigungslage zu beenden.

Für die beste Gesamtleistung in Theorie und Praxis wurde Stefan Kriegs aus dem Dürener Ausbildungsbetrieb Franz Dreßen ausgezeichnet. Er erreichte in allen Fächern die Note eins. Zweiter wurde Jakob Müller aus dem Ausbildungsbetrieb Markus Albert Dahmen Langerwehe. Drittbester wurde Tristan Emundts aus der Eschweiler Ausbildungsfirma Bert Walraff.

Eine zweite Preisverleihung bezog sich auf die gute Form, eine Jury hatte ausgewählt: Auf dem ersten Platz landete Lukas Paar aus der Baesweiler Firma Bronneberg. Zweitplatzierter wurde Noah Saxarra aus dem Indener Ausbildungsbetrieb Rainer Freialdenhoven. Stefan Kriegs landete auf Platz drei. Jeweils eine Belobigung erhielten Lisa Vilz aus dem Ausbildungsbetrieb Jansen in Nideggen und Leonie Gronau, ebenfalls ausgebildet von Rainer Freialdenhoven in Inden. (ptj)