Ein fließendes Gewässer versetzt uns unweigerlich in Urlaubsstimmung, denn es strahlt gleichzeitig Ruhe und Aktivität aus. Ganz im Westen Deutschlands bieten gut ausgebaute Radwege die Möglichkeit zum Aktivurlaub in idyllischer Landschaft. Vor allem entlang des Rheins erfreuen sich diese großer Beliebtheit.
Die Region Niederrhein, kurz vor der niederländischen Grenze, ist für Radfahrer aller Altersklassen schon von sich aus attraktiv: Hier gibt es keine nennenswerten Berge, die bewältigt werden müssen. Mehr als 2.000 Radweg-Kilometer führen im Knotenpunktsystem größtenteils sehr flach durch Wälder und Felder, vorbei an Seen hin zu historischen Altstädten, Museen und Märkten, Schlössern und Burgen. Gerade in den Sommermonaten sind zwei Radwege entlang des Wassers beliebt.
Von Handel und Kaufleuten
In kleinen Segelschiffen, sogenannten Koggen, transportierten im Mittelalter die Hansekaufleute am Niederrhein und in den Niederlanden ihre Waren über Rhein, Ijssel und Nordsee. Die seefahrenden Kaufleute schufen mit ihrem Handel entlang der Flüsse wohlhabende Städte. Den Spuren dieser goldenen Zeit folgt der gut ausgeschilderte Hanseradweg durch die fünf niederrheinischen Hansestädte Neuss, Dinslaken, Wesel, Kalkar und Emmerich am Rhein, von wo aus die Route weiter in die Niederlande führt.
In drei der Städte gibt es eine thematisch passende Wandmalerei, die mittels Augmented Reality mit dem eigenen Smartphone zum Leben erweckt werden kann.
Ein eigenes Fahrrad müssen die Aktivurlauber nicht selbst mitbringen: Beim örtlichen Verleihsystem Niederrhein Rad kann man an mehr als 30 Verleihstationen Fahrräder ausleihen und an einer beliebigen Station wieder abgeben.
Rheinradweg
Auch vom Wasser inspiriert, ist der Rheinradweg. Über 226 Kilometer zieht sich der große Strom durch Nordrhein-Westfalen. Radler mit etwas mehr Ausdauer können ihn in der Region Niederrhein komplett mit dem Fahrrad begleiten. Die Strecke verläuft auf beiden Uferseiten auf überwiegend gut ausgebauten, fahrradfreundlichen und einheitlich ausgeschilderten Wegen. Seitenwechsel sind im Verlauf durch Brücken und Fähren immer wieder möglich. Unter www.niederrhein-tourismus.de kann man die Route vorab planen.
Eine der Gemeinsamkeiten beider Radwege: Bei einem Stopp in der Stadt Emmerich am Rhein erleben die Radfahrer die „Golden Gate des Niederrheins“. Die Rheinbrücke wurde 1965 für den Verkehr freigegeben und ist mit 803 Metern die längste Hängebrücke Deutschlands.
(djd)