"Literarischer Sommer" in Aachen bis zum 5. September: Geschichten erzählen

Die 25. Ausgabe dieses deutsch-niederländischen Literaturfestivals bringt Autorinnen und Autoren zusammen
Die Autorin Anna Enquist liest am 14. August im Alten Kurhaus Aachen. FOTO: BIANCA SISTERMANS

Kein Sommer ohne die schöne Literatur! Darüber hinaus wird ein Jubiläum gefeiert die 25. Ausgabe dieses deutsch-niederländischen Literaturfestivals bringt 30 Autorinnen und Autoren mit 60 Veranstaltungen in 21 Städten zu uns.

Sieben der 60 Veranstaltungen finden in Aachen statt, sowie eine sehr empfehlenswerte Lesung in Vaals. Hinzu kommt ein „Literarischer Spaziergang“ durch Aachen.

Bei der Lesung am 19. Juli um 19.30 Uhr im Couven-Museum geht es um „Der Diener des Philosophen“, zweiter Roman des Philosophen und Politikwissenschaftlers Felix Heidenreich. Als der ehemalige Soldat Martin Lampe in den Dienst des jungen Philosophen Immanuel Kant tritt, beginnt ein Kampf zwischen Herr und Knecht. Lampe entwickelt eine eigenwillige Form des subtilen Widerstands.„Den zwischen milder Ironie und historischer Authentizität oszillierenden Ton trifft der Autor so perfekt, dass jeder Satz eine Freude ist. (...) hochkomisch und hellsichtig zugleich“ befand Oliver Jungen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über das Werk.

Weiter geht es am 24. Juli, 19.30 Uhr, auf der Burg Frankenberg mit dem neuen Roman des Niederländers Gerbrand Bakker. „Der Sohn des Friseurs“ erzählt die Geschichte von Simon, Mitte 40, Friseur in dritter Generation. Als einer der Stammkunden sich für die Geschichte seines Vaters interessiert, wird Simon neugierig. Er hatte den Vater nie kennengelernt, weil dieser, wie es hieẞ, 1977 bei einem Flugzeugunglück auf Teneriffa ums Leben gekommen war.

Am 7. August liest um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Aachen Raoul de Jong. Der trifft mit 28 Jahren zum ersten Mal auf seinen surinamischen Vater. Dieser erzählt Raoul eine Geschichte, die ihn nicht mehr loslässt, wonach einer ihrer Vorfahren sich in einen Jaguar habe verwandeln können. Langsam enträtselt der junge Schriftsteller in seinem Buch „Jaguarmann“ eine Geschichte, die sich über vier Kontinente und fünf Jahrhunderte erstreckt.

Am 14. August hat um 19.30 Uhr im Alten Kurhaus/Ballsaal in Aachen die Niederländerin Anna Enquist das Wort. Sie ist ausgebildete Konzertpianistin und arbeitete lange Jahre als Psychoanalytikerin. Ihr neuer Roman „Die Seilspringerin“ spielt in der Welt der klassischen Musik. Als ihre Romanfigur Alice zum 100-jährigen Jubiläum des Königlichen Symphonieorchesters ein Stück komponieren soll, gerät sie in einen Zwiespalt: Alice wird bald vierzig, und der Wunsch, Mutter zu werden, mit jedem Tag lauter. Doch die Sorge, dass ihre Musik unter einem Kind leiden könnte, lässt sie nicht los.

Direkt hinter der Grenze - in Vaals liest am 21. August um 19 Uhr in der Bibliotheek, Sint Jozefplein 51 der Journalist Uwe Wittstock aus seinem aktuellen Spiegel-Bestseller „Marseille 1940: Die große Flucht der Literatur“. Er spielt in Frankreich mitten im Zweiten Weltkrieg. In Marseille kreuzen sich die Wege zahlreicher Schriftsteller, Intellektueller, Künstler und in der düsteren Zeit treffen Hoffnung, Mut und Mitmenschlichkeit aufeinander.

Und dann ist da noch die Lesung des 1981 in Mumbai geborenen Ernest van der Kwast am 29. August, 19.30 Uhr in der Buchhandlung Schmetz am Dom. Es geht um seinen Roman mit dem Titel „Der perfekte Mann“. Darin geht es um die Welt der Kunst. Ein neuer Rembrandt wurde entdeckt oder doch nicht? 

LITERARISCHE SPAZIERGÄNGE

Neben Einblicken in die lebendige Literaturszene vor Ort ermöglichen Texte von Gegenwartsautor.innen neue Perspektiven auf Aachen. Der zweieinhalbstündige Rundgang wird geführt vom Literaturwissenschaftler und Übersetzer Stefan Wieczorek und begleitet von einem Schriftsteller der Region, am Samstag 27. Juli, 15 Uhr, von Christoph Wenzel, am Sonntag, 28. Juli, 10.30 Uhr von Willi Achten im Literaturcafé VERS, Kulturhaus Barockfabrik Aachen.