Glas ist kein Energiefresser

Wie sich große Fensterflächen positiv auf die Energieeffizienz auswirken können.
Glas-Faltwände und Schiebefenster schaffen im geöffneten Zustand fließende Übergänge zwischen drinnen und draußen. Foto: DJD/Solarlux/Malik Pahlmann
Glas-Faltwände und Schiebefenster schaffen im geöffneten Zustand fließende Übergänge zwischen drinnen und draußen. Foto: DJD/Solarlux/Malik Pahlmann

Energetische Sanierungen schonen nicht nur die Umwelt, sondern können erhebliche Kosten sparen. Viele Eigentümer älterer Gebäude beschäftigen sich daher mit der Frage, wie sich die Energieeffizienz des Zuhauses verbessern lässt. Neben einer Wärmedämmung, der Nutzung von Solaranlagen oder der Heizungssanierung spielt dabei der Austausch von Fenstern und Türen eine zentrale Rolle. Schließlich verursachen veraltete Fenster und Türen hohe Wärmeverluste. Gleichzeitig besteht bei der Modernisierung oft der Wunsch, die Glasflächen zu vergrößern, um für hellere Innenräume zu sorgen - doch wie wirkt sich das auf die Energiebilanz aus?

Neue Fenster rein, Energieverbrauch runter

Glas hat vielfach den Ruf, ein „Energiefresser“ zu sein. Auf frühere Einfach- oder Zweifach-Verglasungen trifft das auch zu - anders sieht die Bilanz jedoch für moderne Fenster aus. Um deren Effizienz beurteilen zu können, sind vor allem der Uw-Wert sowie der g-Wert entscheidend. Der Wärmedurchgangskoeffizient (Uw-Wert) bezieht sich auf das komplette Fenster und bezeichnet die Wärmeleitfähigkeit des Materials. Je geringer der Uw-Wert, desto weniger Wärme kann entweichen. Der g-Wert wiederum gibt in Prozent an, wie viel Sonnenenergie durch die Verglasung ins Rauminnere gelangt. Beispiel: Bei einer Dreifachverglasung sind es rund 55 Prozent. „So paradox es klingt: Größere Glasflächen können sich positiv auf die Energieeffizienz auswirken und zum Energiesparen beitragen“, schildert Solar-Experte Holger Hunsche. Entscheidend sei neben der Qualität der Verglasung, die Gesamteinheit aus Fassade, Bausubstanz und Fenstern zu betrachten. So sollten ungedämmte Dachgeschosse und Fassaden gleichzeitig modernisiert werden, um bestmöglich von Energieeinsparungen profitieren zu können.

Fördermöglichkeiten vorab prüfen

Eine neue Verglasung hilft nicht nur, Heizkosten zu sparen, sondern steigert auch den Wohnkomfort. Denn große Glasfassaden, beispielsweise in Form von Glas-Faltwänden oder Schiebefenstern bringen viel Licht und Sonnenwärme in die eigenen vier Wände. Im geöffneten Zustand schaffen sie nahtlose Übergänge in die Natur.

Dazu lassen sich die Glaselemente weiträumig öffnen, entweder per manuellem Betrieb oder auf Wunsch auch elektronisch. Für den Austausch veralteter Fenster gibt es aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bis zu 9000 Euro. Wichtig ist es dabei, frühzeitig vor der Antragstellung einen zugelassenen Energieberater einzuschalten. (djd)


Solarstrom wird zur Privatangelegenheit

Mit Verkleidungen für Fassade, Balkone und Zäune eigene Ökoenergie gewinnen.

Warum einfach nur auf den Ausbau der erneuerbaren Energien warten, wenn man selbst einen Beitrag leisten kann? So sagen sich viele und rüsten etwa Dachflächen, Fassaden oder Balkone mit Solarmodulen aus. Nach Daten der Bundesnetzagentur waren im August 2023 in Deutschland rund 47.000 der sogenannten Balkonkraftwerke in Betrieb - das entspricht einer sprunghaften Zunahme um 35.000 Anlagen gegenüber dem Dezember 2022, berichtet Statista.

Die Vorteile, die sich mit der privaten Stromgewinnung verbinden, liegen auf der Hand. Durch ein hohes Maß an Eigennutzung muss man weniger Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen. Neben einem Gewinn an Unabhängigkeit bedeutet das langfristige finanzielle Vorteile - zusätzlich zum persönlichen Engagement für den Klimaschutz.

Unabhängig von öffentlicher Versorgung

Die Technik hat gerade in den vergangenen Jahren so rasche Fortschritte gemacht, dass sich Photovoltaik (PV) vielfältig rund ums Haus betreiben lässt: als Terrassen- oder Carportdach ebenso wie als Balkonverkleidung oder Zaun. Dabei verbindet sich der praktische Nutzen des Sichtschutzes mit allen ökologischen und geldwerten Vorteilen. Die Solartechnik ist ausgereift und produziert zuverlässig über viele Jahre grünen Strom. „Hochwertige Elemente liefern auch an bedeckten Tagen genug Ökostrom frei Haus, um einen Großteil des Energiebedarfs selbst zu decken. Auf diese Weise macht sich die Installation innerhalb weniger Jahre bezahlt“, sagt der Gründer von Solarglas Oliver Hackney. Dabei lässt sich der gewonnene Ökostrom entweder direkt nutzen oder beispielsweise in einem Energiespeicher für später puffern. (djd)