Bis zum Jahr 2045 soll der Gebäudebestand in Deutschland nahezu klimaneutral sein. Um das politisch gewollte Klimaschutzziel zu erreichen, muss noch viel passieren: Millionen älterer Gebäude verfügen oft über gar keinen oder einen nicht ausreichenden Wärmeschutz. Über ungedämmte Fassaden und Dächer geht jedoch viel Heizenergie nach außen verloren. Das wiederum erhöht den Heizbedarf sowie die Kosten und die klimaschädlichen Emissionen. Viele Hauseigentümer befassen sich daher mit den Möglichkeiten einer energetischen Sanierung. Doch welchen ökologischen Fußabdruck haben die Dämmmaterialien selbst?
Der Wärmeschutz für die Fassade soll über mehrere Jahrzehnte der Nutzung seinen Zweck erfüllen. Dazu muss er witterungsbeständig, langlebig und ökologisch unbedenklich sein. „Wichtig für eine zuverlässige und dauerhafte Wirkung ist zudem, dass alle Komponenten eines Wärmedämm-Verbundsystems (WDVS) aufeinander abgestimmt und für die gemeinsame Nutzung zugelassen sind. Erfahrene Fachbetriebe können dazu beraten“, erklärt Serena Klein, Sprecherin der Geschäftsführung des Industrieverbands Hartschaum e.V. (IVH).
Nachhaltiges Modernisieren bedeutet aber nicht nur, die erzielbare Energieeinsparung zu betrachten, sondern auch den Lebenszyklus der gewählten Dämmmaterialien. So führen etwa die Hersteller des seit langem bewährten expandierten Polystyrol-Hartschaums (EPS/ Styropor) ihre Baustellenabschnitte wieder zurück in die Produktion oder Weiterverarbeitung. Das Material zeichnet sich zudem durch eine geringe Herstellungsenergie aus.
Geschlossene Kreislaufwirtschaft
Eine Wärmedämmung verbleibt in der Regel über Jahrzehnte an der Fassade. Daher werden die Mengen rückgebauter Fassadensysteme erst in der Zukunft deutlich ansteigen, so Serena Klein weiter: „Doch schon heute gibt es Verfahren, die ein Recycling und somit eine geschlossene Kreislaufwirtschaft auch für Alt-EPS ermöglichen. Hauseigentümer können somit sicher sein, dass keine Ressourcen vergeudet werden, sondern später für die Produktion neuer Dämmmaterialien wieder genutzt werden können.“
Unter www.ivh.de, Stichwort Recycling gibt es mehr Details zu dem neuartigen Verfahren. In der europaweit ersten Anlage „PS Loop“ können in der höchsten Ausbaustufe bis zu 8.000 Tonnen pro Jahr recycelt werden. Unverändert bestehen bleiben die Vorteile des Materials: Neben der Senkung des Energieverbrauchs und der Emissionen tragen Fassadensysteme mit EPS-Dämmstoffen auch zu einem ganzjährig ausgeglichenen Raumklima, zu einem besseren Schallschutz und somit zu einem erhöhten Wohnkomfort bei. (djd)