Welcher Glasanbau ist der richtige?

Terrassendächer und Wintergärten fürs Eigenheim im Vergleich.
Ein gläsernes Terrassendach schützt vor den Launen der Witterung und lässt sich mit senkrechten Verglasungen erweitern. FOTO: DJD/SOLARLUX/MALIK PAHLMANN

Gut geschützt und doch mitten im Grünen: Glasanbauten wie Wintergärten und Terrassendächer bieten viel Nähe zur Natur und werten das Eigenheim auf. Doch welche Variante wird den eigenen Ansprüchen am besten gerecht? Entscheidend ist dabei insbesondere eine Frage: Wünschen sich die Hauseigentümer zusätzlichen, ganzjährig nutzbaren Wohnraum und mehr Tageslicht im Inneren - oder genügt ihnen ein geschützter Freisitz auf der Terrasse, der die Gartensaison verlängert?

Schutz und Wohnraum

Bei einem klassischen Wintergarten handelt es sich um eine Erweiterung des Wohnraums, der zu jeder Jahreszeit genutzt werden kann. Hoch dämmende Materialien sorgen dafür, dass es drinnen auch dann schön warm bleibt, während draußen frostige Bedingungen herrschen. Zudem lässt sich der Wintergarten beheizen, beispielsweise mit einer Fußbodenheizung oder einem integrierten Kamin.

Im Unterschied dazu ist eine Terrassenüberdachung ungedämmt. Sie kann zwar mit senkrechten Glaselementen zu einem Glashaus erweitert werden, schützt aber vor allem die Bewohner, Terrasse sowie Möbel vor Wind und Wetter. „Unter dem Terrassendach wird es durch Sonneneinstrahlung oder einen separaten Heizstrahler warm, sodass sich die Freiluftsaison vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst ausdehnt“, erläutert Experte Matthias Fuchs.

Im Gegensatz zum Wintergarten hat ein Glashaus wiederum einen großen Vorteil: Es kann frei stehend platziert werden. Dies ist insbesondere bei älteren oder denkmalgeschützten Häusern eine sehr gute Option. Zusätzlich müssen beim Wintergarten viele weitere Komponenten wie die Belüftung bei der Planung berücksichtigt werden. Das Glashaus wird natürlich belüftet: Kleine, kaum wahrnehmbare Spalten zwischen den beweglichen Glaselementen sorgen für eine permanente Frischluftzufuhr.

Kombimöglichkeiten

Ob Glashaus oder Wintergarten - jeder Anbau wird individuell passend zu den örtlichen Gegebenheiten geplant. Eine Dachmarkise innen oder außen, eine senkrechte Verschattung oder integrierte Beleuchtungssysteme werten den Anbau weiter auf. Bei den senkrechten Verglasungen stehen ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. So können beim Glashaus sowohl Schiebeelemente gewählt werden als auch Glaselemente, die sich zu nahezu 100 Prozent öffnen lassen.

Auch der Wintergarten bietet eine Vielzahl an senkrechten Öffnungsmöglichkeiten, ob Glas-Faltwand, Schiebefenster oder Hebe-Schiebe-Tür. Somit lässt er sich weiträumig öffnen.
(djd)


Leben im Freien

Die Terrasse bei jedem Wetter genießen.

Terrassen, Pavillons und Wintergärten erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie es ermöglichen, das Leben im Freien in vollen Zügen zu genießen. Diese Quasi-Outdoorbereiche bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Grillen mit Familie und Freunden, gemütliches Lesen oder Arbeiten im Homeoffice. Großzügig gestaltete Glaselemente plus Überdachung, die je nach Belieben geöffnet oder geschlossen werden können, sorgen für Flexibilität bei unterschiedlichen Wetterbedingungen und gewährleisten jederzeit eine gute Luftqualität.

Für die Gestaltung dieser Outdoor-Oasen stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung. Fliesen oder Natursteinplatten sind beliebte Bodenbeläge, die oft verwendet werden. Wichtig ist, dass diese Bodenbeläge mit emissionsarmen Produkten verlegt und verfugt werden, um eine gesunde Wohnumgebung zu gewährleisten.

Die Integration von LED-Beleuchtung sorgt nicht nur für eine angenehme Atmosphäre, sondern trägt auch zur Sicherheit bei.

Besonders wichtig ist eine ausreichende Verschattungsmöglichkeit, um Überhitzung im Sommer zu vermeiden. Lüftungsöffnungen sind bei einem geschlossenen Wintergarten unerlässlich, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Die Lage des zusätzlichen Gartenzimmers sollte sorgfältig geplant werden.

Wer beispielsweise ein Atelier oder eine Werkstatt einrichten möchte, ist auf der Nordseite besser aufgehoben, während die Süd- oder Westseite ideal für gesellige Abende ist. Für den Bodenbelag bieten sich neben Fliesen und Naturstein auch Parkett an, das besonders im Wintergarten sehr beliebt ist.

Bauherren und Modernisierer legen heutzutage verstärkt Wert auf Wohngesundheit. Deshalb sollten sie darauf achten, dass alle verwendeten Mörtel, Grundierungen, Klebstoffe und Fugenmassen möglichst emissionsarm sind, insbesondere wenn sie im Innenbereich verwendet werden. Seriöse Orientierung bietet hier das Emicode-Siegel. Hinter diesem Zertifikat steht die GEV - die Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte. 

Wer die Outdoor-Oase nach den individuellen Bedürfnissen gestaltet, schafft sich einen Ort der Entspannung und Freude - das ganze Jahr über und bei jedem Wetter.