Ob Konzerthallen, Hotels oder Hörsäle - Parkett ist auch in öffentlichen Räumen ein geläufiger Bodenbelag. Und das Börsenparkett gibt es im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Das deutet darauf hin, dass Parkett wesentlich robuster ist als gemeinhin angenommen. Daher nimmt es nicht wunder, dass der edle Holzbodenbelag auch im privaten Bereich immer öfter Räume und Zonen erobert, die früher anderen Materialien vorbehalten waren: Flure, Küchen und Bäder.
Küchen sind oft zum Esszimmer und Wohnbereich hin offen, gehören somit zum geselligen Mittelpunkt einer Wohnung oder eines Hauses. Viele Leute wünschen sich daher auch in der Küche einen Parkettboden. Das heimische Bad ist für so manchen zur Wellnesszone geworden. Ein Parkettboden trägt hier zusätzlich zur Erholung bei.
Regelmäßige Pflege
Verständlich, dass Parkett in Küche und Bad höheren Belastungen ausgesetzt ist. In der Küche fällt vielleicht mal ein Messer auf den Boden oder geht ein Glas zu Bruch. Im Bad schwappt Wasser aus der Wanne oder es spritzt aus der Dusche. Doch Parkett ist äußerst stressresistent, wenn drei Punkte beachtet werden: die richtige Wahl der Holzsorte, eine gute Oberflächenbehandlung und regelmäßige Pflege.
Interessierte sollten in Bad und Küche robuste, harte Holzarten wählen. Dazu gehören Eiche, Nussbaum, Robinie, Birke oder Esche - also heimische Hölzer. Vor allem die populäre Eiche mit ihrer markanten Maserung ist hart im Nehmen. Sind auch noch Astlöcher dabei, fallen Schmutz, Kratzer und Dellen kaum auf. Eine weitere beliebte Holzsorte ist Buche. Weichere Hölzer, die sich für weniger beanspruchte Räume eignen, sind Kirschbaum, Fichte oder Kiefer. Diese Sorten nehmen zudem leichter Feuchte auf - vor allem im Bad nicht erwünscht.
Für alle, die immer noch zögern und Fliesen bevorzugen: Diese sind zunächst einmal pflegeleichter und können mit Feuchtigkeit gut umgehen. Allerdings sind sie nicht fußwarm wie Holz und sie können brechen oder splittern, wenn ein schwerer Gegenstand herunterfällt. Außerdem werden die Fugen mit der Zeit unschön. Parkettoberflächen in Küche und Bad können wie in anderen Räumen auch mit Öl oder Wachs behandelt werden. Kleinere Dellen werden mit einem Reparaturset ausgebessert.
Angenehmes Raumklima
Diese diffusionsoffenen Böden regulieren gut die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Die Öl- oder Wachsschicht muss in gewissen Abständen aufgefrischt werden. Etwas komfortabler ist versiegeltes Parkett, weil die Lackschicht nicht erneuert werden muss. Allerdings entfallen hier weitgehend die raumklimaregulierenden Eigenschaften. Für versiegelte Böden gibt es ebenfalls entsprechende Holzkitte oder sogenannte Reparaturfiller.
Unabhängig von der Art der Oberfläche: Ein bisschen Sorgfalt und Pflege schadet nicht. Regelmäßiges Kehren, Saugen und Wischen sorgt dafür, dass der Holzboden möglichst lange gut aussieht. Bedecken Wasser oder andere Flüssigkeiten den Boden, ist es ratsam, die Holzdielen möglichst rasch trockenzuwischen.
Steht nach zehn oder 15 Jahren doch einmal eine Renovierung oder Sanierung an, lässt sich das Parkett abschleifen und frisch aufbereiten, das heißt, ölen, wachsen oder versiegeln. Auch der Farbton kann bei einer Überarbeitung verändert werden. Nach dieser Behandlung sieht der Boden aus wie neu. Das Gute für die Bewohner: Dieser Vorgang lässt sich mehrfach wiederholen. Aufgrund dieser Langlebigkeit und wegen des nachwachsenden Holzes ist Parkett der Inbegriff der Nachhaltigkeit. Zumal Holz während der gesamten Nutzungszeit CO2 speichert.
Seine Robustheit und Langlebigkeit sowie seine zahlreichen ökologischen Qualitäten kann Parkett dann optimal zur Geltung bringen, wenn es fest auf den Untergrund geklebt wird. Das bringt mehr Stabilität sowie besseren Raum- und Trittschall als bei einer schwimmenden Verlegung.
Denn die feste Verbindung zwischen Untergrund und Bodenbelag verhindert die Bildung von Luftpolstern. Ein vollständig geklebter Parkettboden garantiert zudem eine effizientere Wärmeverteilung durch eine Fußbodenheizung besonders im Bad ein wichtiger Punkt.