Sehnsucht und die stillen Tage des Erinnerns

Gedenktage im November unterstützen die innere Einkehr, um die Trauer zuzulassen und sie nicht zu unterdrücken.
Ein individuell gestaltetes Grabdenkmal hilft den Hinterbliebenen, ihre Sehnsucht und den Schmerz zu bewältigen. Foto: Blende8-stock.adobe.com

Manchmal ist die Sehnsucht so laut, dass man nichts anderes hören kann. Vor allem die Erinnerungen sind Zeitreisen, die uns zurück zu unseren schönsten gemeinsamen Momenten führen. Das Andenken an Verstorbene ist fester Bestandteil unseres Lebens. Nur wer vergessen wird, ist tot.

Viele Trauernde brauchen einen Platz, an dem sie sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen auseinandersetzen können. Der Friedhof mit seinen Gräbern, seiner Natur und der Ruhe spielt auch in modernen Zeiten dabei eine wichtige Rolle, denn er stellt insbesondere für Hinterbliebene einen Ort des Rückzugs dar, um neue Kraft zu schöpfen.

Die Hektik des Alltags lässt oft wenig Zeit für Ruhe und Besinnung. Das Innehalten am Grab gibt Kraft, mit sich ins Reine zu kommen und innere Konflikte zu lösen, die der schmerzliche Verlust von geliebten Menschen mit sich bringt. Je nach Bundesland schreiben die Feiertagsgesetze sogenannte ,,stille Tage" oder ,,stille Feiertage" vor. In der christlichen Tradition gehören dazu die drei Gedenktage im November, Allerheiligen, Allerseelen und Totensonntag. Die Gedenktage haben zwar einen unterschiedlichen Hintergrund in der Entstehung, verfolgen aber das gleiche Ziel: Sie sind Tage des Innehaltens und der Trauer um Angehörige, Freunde und Bekannte.

Besondere Stimmung

An den bevorstehenden Trauergedenktagen wird es viele Menschen wieder auf den Friedhof ziehen. Einerseits machen sie sich auf den Weg, um sich ihrer Verstorbenen zu erinnern. Für andere ist es immer wieder interessant, die Stimmung eines Friedhofs einzufangen, die an einem Herbsttag Ende November so ganz besonders sein kann. Und für andere sind es die Grabmale, die Geschichten von Menschen erzählen, Phantasien freisetzen oder einfach nur künstlerisch sehr anspruchsvoll gestaltet sind. Der Blick zurück hilft, sich auf die eigenen Wurzeln zu besinnen, auch wenn berufliche oder persönliche Mobilität viele Menschen weit weg vom Heimatort geführt haben. ,,Ein individuell gestaltetes Grabdenkmal hilft den Hinterbliebenen, ihre Sehnsucht und den Schmerz zu bewältigen und das kostbare Andenken zu pflegen. Das geschieht besonders dann, wenn die Hinterbliebenen und Steinmetze gemeinsam die Idee für ein solches Grabmal entwickeln", erklärt Markus Steininger, Bundesinnungsmeister im Bundesverband Deutscher Steinmetze.

Die Dienstleister aus dem Steinmetzhandwerk vor Ort leisten damit einen wichtigen Beitrag in der Trauerbewältigung. Nach einfühlsamen Beratungen mit den Angehörigen wird ein unverwechselbares Grabdenkmal erschaffen. Was bleibt sind die Erinnerung und die Zeichen aus Stein. Die Steinmetze bringen diese Zeichen in Form. Die Gestaltung der einmaligen Zeichen des Nicht-Vergessens, die langlebigen Zeugen der Geschichte oder die einfachen Orte der Erinnerung. Vordergründig aus Naturstein, Synonym für Natürlichkeit und Unvergänglichkeit, bietet in Kombination mit anderen Materialien wie Holz, Glas, Keramik und Metall eine beeindruckende Vielfalt an Möglichkeiten, der Persönlichkeit des Verstorbenen Ausdruck zu verleihen. Viele Kunden wünschen sich ganz bewusst Stein aus der nahen Umgebung ihres Wohnortes, der ursprünglichen Heimatregion des Verstorbenen oder des oft besuchten Urlaubsortes im Süden Europas. Gestalterisch gibt es viele Möglichkeiten, das Leben des Verstorbenen darzustellen, um einen individuellen und persönlichen Erinnerungsort zu schaffen: Beruf, Hobbies, Interessen oder Charaktereigenschaften - all das macht deutlich, wie wichtig das Leben jedes Einzelnen war. Eine Angel für den passionierten Fischer, ein Zitat vom Lieblingsautor in der persönlichen Handschrift oder Pinsel und Farben für den Malermeister: Steinmetzen steht eine große Vielfalt an Ornamenten zur Verfügung. (BIV Steinmetze)